Förmchenzoff am Wiesseer Seeufer eskaliert

Bestimmt nicht zum ersten Mal eskaliert ein Spielplatzstreit zwischen Müttern. Am 02. August mussten Beamte der Wiesseer Polizei ausrücken, um zwei Frauen an der Seepromenade zu trennen. Brisant macht den Vorfall die Nationalität der beiden Kontrahentinnen. So sehr, dass die Geschichte jetzt viral gegangen ist.

Beim Baden an der Wiesseer Seepromenade eskalierte ein Streit zwischen zwei Müttern. / Beispielbild

Am Dienstag, gegen 19:00 Uhr, gifteten sich zwei Mütter an einem Wasserspielplatz am Wiesseer Seeufer an. Die Polizei wird gerufen. Im Protokoll der Beamten heißt es später, der offizielle Grund für die Auseinandersetzung sei gewesen, dass ein Kind dem anderen das Spielzeug weggenommen habe. Beide Frauen erstatteten Anzeige wegen Beleidigung und Androhung von Gewalt. Die Polizei ermittelt jetzt in dem Fall und startet einen Zeugenaufruf.

In der verschickten Pressemitteilung der Polizei ist von einer Streitigkeit zwischen einer 40-jährigen russischen Staatsangehörigen und einer 29-jährigen Ukrainerin die Rede. Dazu passt eine Nachricht auf Instagram. Der Post, der schon vor vier Tagen online gestellt wurde, beschreibt scheinbar die Auseinandersetzung aus der Sicht der beteiligten ukrainischen Mutter. Veröffentlicht wurde die Geschichte mit einem am Wiesser Seeufer aufgenommen Video zu der Szene.

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Im Laufe des eskalierenden Streits sei es, so heißt es in dem Post, immer wieder zu Beleidigungen der Russin gegen die Ukrainerin gekommen. Dabei war, wie auch die Polizeimeldung bestätigt, der Krieg in der Ukraine das Thema der Auseinandersetzung gewesen. Laut dem Post sollen angeblich Sätze gefallen sein wie “Russland wird bald überall sein, von Moskau bis München” und dass Putin alles richtig mache, indem er die Ukraine zerstört.

Leider ist es der Redaktion bislang noch nicht gelungen, zu einer der beiden Frauen Kontakt herzustellen. Das veröffentlichte Video ist für uns daher auch nicht zu verifizieren. Der Post wurde bei Instagram inzwischen über 46.000 mal geliked und 4.100 mal kommentiert. Aber auch hier ist der überwiegende Teil in russischer oder ukrainischer Sprache geschrieben.

Bürgermeister hofft auf schnelle Aufklärung

Inzwischen haben schon erste Medien über den Vorfall in Bad Wiessee berichtet. Auch Wiessees Bürgermeister Robert Kühn wurde auf den Vorfall aufmerksam. Kühn hält sich bei den Schuldzuweisungen allerdings zurück, da auch ihm genaue Informationen fehlen, wie er sagt. Er kenne ebenfalls nur den Post bei Instagram und die Angaben der Polizei zu dem Vorgang. Doch macht der Bürgermeister deutlich:

Ich hoffe, dass die Polizei den Vorfall schnell aufklären kann. Wir Bürger in Bad Wiessee sind weltoffen und freuen uns über das tolle Miteinander mit den in der Gemeinde lebenden Flüchtlingen aus der Ukraine.

Die Polizei hat die Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen und bittet Zeugen, sich an die Polizeiinspektion Bad Wiessee unter der Nummer 08022/9878-0 zu wenden.

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