Dieses Mal setzt die TTT auf ein Konzept, in dem Luftschiffe eine entscheidende Rolle spielen. Und das hat einen bestimmten Grund.
„Luftschiffe können bei fast jeder Witterung fahren“, erklärt Peter Rie, der die nächste Montgolfiade für die TTT federführend koordiniert. Neu ist, dass vor der eigentlichen Veranstaltung – den Heißluftballonstarts – ein zweites Event eingeführt wird: die Erste Deutsche Luftschiff-Meisterschaft. Das gehört zum neuen Konzept der TTT für die Montgolfiade.
Denn immer wieder war es in den vergangenen Jahren vorgekommen, dass die Ballone nicht starten konnten, weil die Witterung es nicht zuließ. Das hatte die Montgolfiade zu einer „Light“-Veranstaltung werden lassen. Auch ein aufgeblasenes Rahmenprogramm konnte das nicht auffangen.
Verwirrung um die letzten Montgolfiaden
Seit 2011 hatte das GS Eventbüro um Julian Siebach das Event ausgerichtet. Mit dem Plan, weniger abhängig zu sein von den Ballonstarts, hatte man auf mehr Rahmenprogramm gesetzt. Mehr Show hieß die Devise. Doch der Plan war nicht aufgegangen. Die folgende Analyse zwischen TTT und dem GS Eventbüro hatte deutliche Kritik an der Durchführung und dem Veranstalter ergeben.
Siebach hatte gleichzeitig die TTT stärker in die Pflicht nehmen wollen. 2012 und 2013 versuchte man alles, um ein erfolgreiches Konzept zu finden, scheiterte jedoch. Es kam zur Trennung von TTT und GS Eventbüro im Oktober 2013. Eine „abgespeckte“ Montgolfiade unter Regie der TTT im Jahr 2014 war die Folge. So schnell konnte man nichts Spektakuläres auf die Beine stellen, deshalb hieß es „kleine Brötchen backen“.
Back to the roots – Fokus aufs Fliegen
Nun steuert man zielstrebig auf die nächste Veranstaltung zu. Mit im Korb ist das alte Ziel – die Auslastung der Gästebetten im Winter zu steigern – und ein neues Konzept. Zusammen mit der Gemeinde Bad Wiessee und Michael Unger von Ballooning Tegernsee, der in den vergangenen Jahren als Startleiter fungierte, geht es wieder „back to the roots“.
Stärkerer Fokus auf die Ballonfahrer und weniger auf das Rahmenprogramm. So soll die Montgolfiade 2015 mit einem besonderen Höhepunkt starten. Vom 30. Januar bis 5. Februar findet im Tegernseer Tal, und gleichzeitig auch erstmals in Deutschland, eine Luftschiff-Meisterschaft statt. Zuletzt wurde solch eine Großveranstaltung als Weltmeisterschaft im Jahr 2010 im französischen Dole durchgeführt. Dabei arbeitet die TTT mit Luftschiff-Profi Helmut Seitz zusammen.
Luftschiffe gibt es nur wenige in Deutschland. Deshalb dürfte die Veranstaltung die Leute neugierig machen und viele Besucher anziehen. Darauf hofft nicht zuletzt TTT-Chef Georg Overs. Sieben deutsche Luftschiff-Teilnehmer haben sich bereits angemeldet. Maximal zehn Luftschiffe sind aus Sicherheitsgründen zugelassen. Diese sollen sich jedoch ständig im Sichtfeld der Besucher aufhalten und im Tegernseer Tal bleiben.
Den Winter beleben
Unmittelbar nach den Luftschifffahrts-Tagen schließen vom 5. bis 8. Februar die altbekannten Heißluftballonstarts an. 25 Ballonteams haben sich bereits angemeldet, berichtet Peter Rie. Das Rahmenprogramm möchte man ebenfalls mit bewährten Partnern, wie dem „Förderverein Schneesport Tegernseer Tal“ und dem Verein „Mia gengan steil e.V.“, stemmen.
Georg Overs ist sich sicher, mit dem neuen Konzept bei den Besuchern punkten zu können. Vergessen soll sie sein, die schwierige Zeit der letzten Montgolfiaden. Die TTT habe am Konzept gearbeitet und hinterfragt, was gut lief und was nicht. Indem man auch die Werbung wieder komplett über die TTT laufen lässt, trägt man selbst wieder Sorge dafür, dass die Veranstaltung deutschlandweit gestreut und präsentiert wird.
Mit der Montgolfiade wollten die Touristiker stets in der „veranstaltungsarmen Zeit“ das Thema Winter kommunizieren, was laut Overs auch früher gut gelungen sei. Mit der Rückkehr zu den „alten Wurzeln“ will man dem Event jetzt wieder neuen Aufwind geben. Die Ballone werden dazu auch räumlich zum Ursprung der Veranstaltung, der Wiesseer Seepromenade, zurückkehren. Von dort wird man dann wieder die bunten Heißluftballone fahren sehen. Luftschiffe dagegen dürfen laut Luftschiff-Profi Helmut Seitz fahren oder fliegen. Auf die Formulierung kommt es nicht an.
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