Freelancer in der IT-Branche: Chancen und Herausforderungen

Zusammen mit Nordrhein-Westfalen belegt Bayern im Freelancer-Kompass 2017 den Spitzenplatz. Rund 22 Prozent der befragten Freiberufler aus der IT-Branche kommen aus dem Freistaat. Damit scheinen auf dem Papier beste Bedingungen für eine freiberufliche Tätigkeit im Freistaat zu bestehen. Doch wie sieht die Realität eines Freelancers aus? Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich?

Bildrechte: Flickr sleeping worker reynermedia CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Chancen: Unabhängigkeit, attraktive Stundensätze, steigende Nachfrage

Sicher ist: Für gut ausgebildete Experten in der IT-Branche herrschen auf dem Arbeitsmarkt ideale Voraussetzungen. Die Nachfrage nach Experten steigt mit zunehmender Digitalisierung immer weiter – das spiegelt sich auch in den steigenden Stundensätzen von Freelancern wider, die die Plattform www.freelancermap.de in ihrem jährlichen Freelancer-Kompass erhebt: Während im Jahr 2016 der durchschnittliche Stundensatz noch bei 82,13 Euro lag, konnten Freelancer in der IT-Branche in diesem Jahr bereits im Schnitt 87,36 Euro pro Stunde verlangen.

Das ist eine Steigerung von 6,37 Prozent. Zudem steigt seit 2015 der Anteil der Freelancer mit einem Bruttogewinn von über 50.000 Euro – dementsprechend gaben 73,11 Prozent der Befragten an, mit ihrem Einkommen zufrieden zu sein. Besonders vorteilhaft an der Selbstständigkeit sind der Befragung zufolge auch die Faktoren „Unabhängigkeit“ (57,91 Prozent), „Zeiteinteilung“ (55,04 Prozent) und die „Entscheidungsfreiheit“ (44,42 Prozent).

Herausforderungen: Projektakquise und Work-Life-Balance

Doch das Leben als Freiberufler hat auch Herausforderungen und Schattenseiten: Ganze 65,92 Prozent der Befragten gaben an, dass die Projektakquise die größte Herausforderung sei. Auch die Trennung von Beruf und Privatleben wird mit 34,17 Prozent häufig als große Herausforderung aufgezählt. Als Hauptnachteil des Freelancerlebens wird mit 51,80 Prozent das schwankende Einkommen genannt. Weitere häufige Nachteile seien abermals die Auftragsakquise, Zahlungsverzug, unbezahlter Urlaub sowie die Buchhaltung.

Viele der genannten Herausforderungen und Nachteile hängen eng miteinander zusammen: So folgt auf eine erfolgreiche Auftragsakquise beispielsweise das Erstellen von Auftragsbestätigungen. Während es dafür zwar glücklicherweise Muster gibt – zum Beispiel unter www.hosting.1und1.de/digitalguide – so muss man als Selbstständiger solche Aufgaben in aller Regel trotzdem in der Freizeit, am Abend oder am Wochenende erledigen.

Gleiches gilt für die Erstellung von Rechnungen und andere Aufgaben der Buchhaltung. Denn unter der Woche ist man meist in dem derzeitigen Unternehmen oder Projekt eingespannt. So verwundert es nicht, dass Freelancer im Schnitt 47,15 Stunden pro Woche arbeiten. Rund 20 Prozent der Befragten arbeiten sogar zwischen 51 und 60 Stunden in der Woche.

Dennoch scheinen die Vorteile für viele angehende Freelancer zu überwiegen. So konstatiert Thomas Maas, CEO von Freelancermap: „Gleichzeitig stellen wir einen kontinuierlichen Jahreszuwachs von Freelancer-Registrierungen von bis zu 15 Prozent fest. Das Interesse an Freelancer-Beschäftigung steigt und dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren weiter anhalten.“

Situation in Bayern im Vergleich mit anderen Bundesländern

In Bayern gibt es zwar laut Freelancer-Kompass mit einem prozentualen Anteil von rund 22 Prozent nach NRW die meisten Freiberufler, doch der Stundensatz ist im Vergleich zum Rest der Republik leicht unterdurchschnittlich. So liegt dieser im Freistaat durchschnittlich bei nur 84,60 Euro. Mit im Schnitt 93,13 Euro liegt der Stundensatz derzeit in Hamburg am höchsten, gefolgt vom Saarland (91,00 Euro).

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Partner-Content

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner