Freie Wähler hoffen auf Streibl

Eine Südumfahrung für Holzkirchen: Ja, aber wie? Um endlich ein überregional abgestimmtes Konzept schaffen zu können, erhofft sich die FWG Unterstützung vom Landtagsabgeordneten Florian Streibl. Bei einem öffentlichen Treffen der Partei forderten zudem viele der Anwesenden mehr Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern.

Der Landtagsabgeordnete Florian Streibl (FWG) kam ins Hotel Altwirt nach Hartpenning, um die Anliegen der Holzkirchner zu hören.
Der Landtagsabgeordnete Florian Streibl (FWG) kam ins Hotel Altwirt nach Hartpenning, um die Anliegen der Holzkirchner zu hören.

Das Verkehrsproblem in Holzkirchen ist außer Kontrolle: Der Marktgemeinderat ist klar überfordert, zahlreiche Lösungsvorschläge wurden verworfen oder abgelehnt. Gerade bei der lange geplanten Südumfahrung kann man sich nicht einigen. Die Freie Wähler Gemeinschaft hat sich mit ihren Anliegen jetzt an einen Parteikollegen in der Landtagsfraktion gewandt.

Florian Streibl, Mitglied des bayerischen Landtags, war am Montagabend vor allem als Zuhörer gefragt. Nicht nur, dass die Probleme Holzkirchens komplex und schwer zusammenzufassen sind – es gibt auch viele verschiedene Meinungen dazu. Birgit Eibl, Fraktionsvorsitzende der FWG im Marktgemeinderat Holzkirchen, blickte deshalb auf die Geschichte der Diskussion um die Südumfahrung zurück.

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Streibl: Probleme in den Landtag tragen

Das Fazit: „Es trifft sich alles im Ort.“ Holzkirchen werde von mehreren Verkehrsströmen belastet, die am Ortskern vorbeigelenkt werden müssten. Eibl schlägt daher eine Route von Bad Tölz über Sachsenkam und Piesenkam bis zur B318 vor. So könne man mit einer bereits bestehenden Strecke planen und möglichst viele Ortschaften gleichzeitig entlasten.

Streibl sicherte den rund 40 Anwesenden zu, dass er das Problem sehr gut nachvollziehen könne. „Was Ihnen auf den Nägeln brennt, wollen wir mitnehmen und in den Landtag tragen“, betonte er. Der in Oberammergau lebende 52-Jährige sieht aber ein Problem.

„Im Landtag gibt es eine massive nordbayerische Liga. Alles was wir hier im Süden haben, wollen die doppelt und dreifach. Das geht so nicht!“

Der Ansatz mit der Südumgehung sei richtig, man brauche einen großen Plan für die Region. Wie einige der Zuhörer betonten, müsse man aber dabei auch klarstellen, dass es sich eigentlich um eine Transitstrecke und nicht um eine Umfahrung handle. Zudem forderten viele der Anwesenden die Politiker auf, den Bürgern gegenüber offen und ehrlich die Dauer solcher großen Infrastrukturprojekte zu kommunizieren.

Bis zu 30 Jahre könnte die vollständige Umsetzung nämlich dauern. Aufschluss über die Möglichkeiten der Straßenplanung wird der Bundesverkehrswegeplan geben, zu dem erstmals Bürger direkt ihre Meinung beitragen können. Gerade deshalb müsse man auch andere Methoden der Verkehrsberuhigung in Betracht ziehen. Einerseits könne man kurzfristig etwas mit dem Bau von Verkehrsinseln oder mit dem Aufheben von Überholverboten erreichen.

Öffentliche Verkehrsmittel als Stütze der Verkehrspolitik

Andererseits dürfe man keinesfalls die öffentlichen Verkehrsmittel vernachlässigen. Birgit Eibl sprach daher von einer MVV-Ausweitung Richtung Miesbach und Bad Tölz, von zweiten Bahnhöfen mit P+R sowie von einer Express-BOB. Es gelte das Motto: „Jeder muss mobil bleiben.“ Aber: „Das schaffen wir hier nicht alleine, dafür brauchen wir die Unterstützung des Landrats.“

Streibl ermutigte die Zuhörer deshalb: „Es ist alles immer eine Frage des politischen Willens.“ Auch aus Waakirchen waren Politiker gekommen. Bürgermeister Sepp Hartl wies daraufhin, dass auch seine Gemeinde vom Verkehrsproblem betroffen sei. Besonders das Wachstum von Bad Tölz bringt mehr Fahrzeuge auf die Straßen.

Die FWG konnte sich zwar auf die Probleme, nicht aber auf Lösungen einigen. Der Waakirchner Gemeinderat Andreas Hagleitner forderte deshalb, politischen Druck nach oben weiterzugeben. Streibl und sein Kollege Nikolaus Krause, der ebenfalls zum Treffen ins Hotel Altwirt gekommen war, sagten zu, auf die Probleme aufmerksam zu machen und eine Verbesserung der Informationspolitik anzuregen.

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