Großer Aufmarsch gestern in Tegernsee: Zahlreiche Ehrengäste sowie viele Schaulustige säumten die Straßen. Anlass war die Feier zur Partnerschaft zwischen Kaltern in Südtirol und Tegernsee. Und dann wurde auch noch ein neuer Platz eingeweiht.
Unter dreimaligen Salutschüssen der Tegernseer Gebirgsschützen enthüllten Kalterns Bürgermeisterin Gertraud Benin Bernard und der Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn feierlich ein Schild, das den Platz am Maibaum in der Rosenstraße jetzt als „Kalterer Platz“ ausweist.
Zuvor unterzeichneten die Bürgermeister und die Stellvertreter der beiden Gemeinden die offizielle Partnerschaftsurkunde. Damit ist die Freundschaft zwischen Kaltern und Tegernsee auch nach außen hin besiegelt.
Alte Bande neu geknüpft
Mit Kaltern verbindet Tegernsee, ebenso wie mit Dürnstein, eine lange gemeinsame Tradition, erklärte Hagn. 1183 erhielt das Kloster Tegernsee ein großes Weingut in Oberplanitzing bei Kaltern als Schenkung. Es folgte über Jahrhunderte ein reger Kontakt und Austausch von Waren, insbesondere von Wein und Bier. „Nachdem dieses Band durch die Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts zerschnitten wurde“, so Hagn, „knüpfte 1983 der damalige Stadtrat wieder erste Kontakte, die jetzt zur offiziellen Partnerschaft führten. Im April gab es bereits eine große Feier in Kaltern, nun folgte Tegernsee.
„Die Heimatverbundenheit ist ein großer Wert in unseren beiden europäischen Regionen“, betonte Bürgermeisterin Gertraud Benin Bernard. „Zeitgeist und Tradition beleben unsere Heimatländer Bayern und Südtirol.“ Einen kleinen Unterschied gäbe es allerdings.
Bei uns hat der Wein die Oberhand, bei Euch das Bier.
Die Bürgermeisterin zeigte sich überzeugt, dass die Freundschaft, die jetzt mit der Partnerschaft festgeschrieben ist, „lange hält und dass wir Freunde mit gleichen Werten und Idealen für immer bleiben mögen.“
Wirtschaftliche Kooperation
Eine Partnerschaft müsse von den Bürgern mit Leben erfüllt werden, sonst bliebe sie nur eine Formalie von Delegationen, meinte auch der ehemalige Tegernseer Rathauschef Peter Janssen, einer der, wie er selbst sagte „Brückenbauer“ dieser Partnerschaft. Er hofft, dass auch die Wirtschaft von der Partnerschaft profitieren mögen, indem beispielsweise Kalterer Wein in Tegernsee und Tegernseer Bier in Kaltern verstärkt angeboten werden.
Diesen Gedanken verfolgte auch Alexander Schmid, Geschäftsführer der Standortmarketing Gesellschaft des Landkreises Miesbach. Er bat Bürgermeisterin Benin Bernard zu einem Gedankenaustausch über die wirtschaftliche Kooperation, wenn im Oktober der Unternehmerverband des Landkreises Miesbach im Rahmen einer Informationsfahrt nach Bozen auch nach Kaltern kommt.
Umzug durch die Stadt
Der Veranstaltung auf dem neuen „Kalterer Platz“ war ein festlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche mit einem Haydn-Konzert der Kantorei Tegernsee vorausgegangen. Von der Kirche aus marschierte der Festzug mit Musik und zahlreichen Vereinsvertretern von Feuerwehr und Gebirgsschützen bis hin zu den Schalkfrauen und der Kolping-Familie durch den Ort.
Vorbei an zahlreichen Schaulustigen ging es über die Hauptstraße in die Rosenstraße und später zurück über die Bahnhofstraße zum Gymnasium. Dort klang die Veranstaltung schließlich bei Gesprächen unter den Gästen und einer Brotzeit aus.
Hier die große Fotostrecke von der gestrigen Veranstaltung:
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