„Der Verlauf des Winters war bisher von nicht allzu deutlicher Kälte geprägt, wenn auch in den Bergen die Schneelage sehr gut ist“, erklärt der Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth auf Nachfrage. Das liege vor allem daran, dass die kälteren Phasen bisher atlantisch dominiert waren – das bedeutet moderate Kälte bei viel Niederschlag.
Das soll sich aber jetzt ändern. „Die Wetterlage hat sich bereits umgestellt“, so Wildermuth, „die Strömung kommt aus Norden und Osten, der atlantische Einfluss wird von Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Nordeuropa abgeblockt und es herrscht Dauerfrost.“
Zapfige Temperaturen im Oberland
Jetzt fehlt nur noch sehr kalte Luft. Nach den einschlägigen Modellrechnungen soll sie ab Sonntag Mitteleuropa erreichen und dann erst mal einige Tage bis in den März hinein unser Wetter bestimmen.
Gibt es denn dann auch nochmal ordentlich Neuschnee? „Traditionell ist solche sibirische Luft trocken, es wird also kaum zu Schneefall kommen. Aber was zur Zeit an Schnee liegt und noch bis zum Wochenende dazukommt wird sich halten und den Edboden schützen“, so Wildermuth.
Besonders kalt soll es in den Alpen, aber auch in deren Randbereich, werden. Dann wird Oberland die Maximaltemperatur tagsüber bei unter -10 Grad liegen, in Richtung München bei rund -7 Grad. „Nachts kann aber in geschützten Lagen bei wolkenlosem Himmel auch die Minus 20-Grad-Marke unterschritten werden. Dieser Zustand wird wohl mehrere Tage anhalten“, so der Wetterexperte.
Ab dem 7. März könnte es uns dann aber nochmal so richtig einschneien. „Nach den neuesten Prognosen könnte damit noch ein heftigeres Schneefallereignis, verursacht durch ein Mittelmeertief, stattfinden. Die winterliche Lage soll sich nach aktuellem Stand also bis in den meteorologischen Frühling fortsetzen“, so Wildermuth.
Solche Kälteperioden seien für die Jahreszeit übrigens durchaus üblich, sie traten nur im letzten und laufenden Winter nicht auf. Ob es heuer die Chance gibt, dass der Tegernsee mal wieder zu friert, kann Wildermuth schwer sagen.
Grundsätzlich tut sich der See im Gegensatz zu anderen Seen schwer zuzufrieren.
Sollte die Vereisung – zuerst vor allem in den Randgebieten – beginnen, dürfe kein Schnee auf die sich bildende Eisfläche fallen, das isoliert zu stark und behindert ein weiteres Anwachsen der Eisdicke.
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