Geht’s denn heuer auf die langen Bretter?

Unser Tal ist weiß gezuckert. Ein paar Flocken fallen jeden Tag. Vereinzelt sind Langläufer in Kreuth unterwegs. Aber darf man überhaupt langlaufen während der Pandemie? Skilifte bleiben schließlich geschlossen. Und werden die Loipen überhaupt gespurt? Wie viel Schnee braucht’s dafür? Ist das nächste Verkehrschaos vorprogrammiert? Fragen, die wir beantworten.

Lange dauert es nicht mehr bis die Wiesen im Tal so aussehen / Quellne: Archiv.

Wir haben im Tal – von Kreuth, Gmund, Rottach-Egern und Bad Wiessee – mehr als 100 Kilometer ausgewiesene Langlaufloipen. Und diese werden auch gespurt, sollte es die Schneesituation zulassen. Doch momentan drängen sich neben der entsprechenden Limitierung der Schneehöhe natürlich auch andere Fragen auf: Ist es überhaupt erlaubt den Langlaufsport zu betreiben?

Die eindeutige Antwort von Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider lautet: “Ja!” Sowohl das Betreiben der Individualsportart an sich, als auch das Schaffen der Voraussetzungen, diesen Sport zu betreiben, sei im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes erlaubt. Langlaufloipen fallen nicht unter den Begriff der Sportstätten und seien damit, anders als das Betreiben der Skilifte, nicht von den pandemiebedingten Schließungen betroffen.

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Wann geht es los?

“In unseren Verträgen mit den Grundstückbesitzern ist genau festgelegt, wann ein Loipenspurgerät über die Wiesen fahren darf. Grundsätzlich ist dies möglich ab einer Schneedecke von mindestens 30 Zentimeter“, erklärt Bierschneider. Liegt die Schneedecke unter diesem Wert, bestehe die Gefahr, dass die Grasnarbe durch das schwere Spurgerät beschädigt werden könnte. Das hieße aber nicht, dass man nicht jetzt schon auf Langlaufskiern unterwegs sein dürfte. “Jeder muss selbst entscheiden, was er seinen Skiern zumuten möchte”, sagt Bierschneider schmunzelnd.

Das Loipenspurgerät steht bereit.

Bei der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) bereitet man sich ebenfalls auf die Öffnung der Loipen vor. Auf ihrer Internetseite meldet die TTT für Kreuth eine aktuelle Schneehöhe von acht Zentimetern (auf den Bergen natürlich mehr). Ein wenig Geduld braucht es also noch, bis gespurt werden kann. Doch unser Schaftlacher Wetterexperte Hans Wildermuth kündigt für die nächste Woche bereits Neuschnee an. Die TTT ist bereit: “Derzeit werden die Schilder mit den Covid-19-Verhaltensregeln an den Eingängen der Loipen aufgestellt. Wir warten nur noch auf mehr Schnee”, so die Sprecherin Ines Wagner. Das Loipenspurgerät steht bei Fuß.

Neuer touristischer Hotspot?

Spätestens ab Wochenmitte könnte die Langlaufsaison rund um den Tegernsee und bis an die österreichische Grenze also auch für die Klassik-Spezialisten starten – so der Schneegott mitspielt. Allerdings drängt sich auch hier die Frage auf, ob mit ähnlichen Bildern wie denen vom Spitzingsee und Schliersee zu rechnen sein wird. Wie heute erst berichtet, war der Landkreis Miesbach in den vergangenen Wochen aus Sicht der Polizei einer der touristischen Hotspots in Bayern. Kreuths Bürgermeister Bierschneider ist sich dessen bewusst:

Natürlich rechnen wir mit einem noch erhöhteren Besucheraufkommen, wenn die Loipen geöffnet werden. Aber anders als am Spitzingsee verteilen sich bei uns die Besucher der Loipen im Gebiet vom Ringsee bis Glashütte auf fast 18 Straßenkilometern.

Langlauf sei ein naturfreundlicher Sport, weil er auf ausgewiesenen Wegen betrieben werde, betont der Rathaus-Chef. Auf den Loipen selbst entspanne sich die Situation ganz automatisch. Staus seien auf dem weitläufigen Loipennetz weniger zu erwarten. Dennoch weist Bierschneider in Bezug auf ein mögliches Verkehrschaos ausdrücklich auf die bestehende Busverbindung zwischen dem Tegernseer Bahnhof und der Grenzstation Glashütte hin. Es fahren die Busse der Linie 9055 und 9055. Genauere Informationen erhalten Sie hier.

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