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Es ist kurz nach zehn Uhr. Das Treiben auf dem samstäglichen Wochenmarkt ist in vollem Gange. Doch heute ist etwas anders. Insgesamt sieben Flüchtlinge aus der Holzkirchner Traglufthalle haben sich vor dem Kriegerdenkmal am Marktplatz versammelt. Alle stammen aus Afghanistan und sind vor circa einem Jahr nach Deutschland gekommen. In mühevoller Arbeit stellen sie Plakate auf und Formen mit Kerzen den Buchstaben “M”, den sie mit roten Rosen umrahmen.
Trauer um Maria L.
Gedenkt werden soll an die Freiburger Studentin Maria L., die vor circa zwei Monaten vergewaltigt und ermordet wurde. Beschuldigt wird ein Asylbewerber aus Afghanistan. Um Abstand von dieser schrecklichen Tat zu nehmen und ihre Solidarität mit den Holzkirchner zu zeigen, sind die Flüchtlinge heute hier zusammen gekommen.
“Wir sind heute hier, um mit der Familie von Maria L. zu trauern”, erklärt Wali. Um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen verteilen er und seine Freunde gelbe Rosen an Passanten.
Und die Aktion kommt gut an. Viele Holzkirchner gehen nach ihrem Markteinkauf an den Plakaten vorbei, bleiben stehen, lesen interessiert die Aufschriften und freuen sich über eine überreichte Rose. Die Idee dazu, kam den Flüchtlingen letzte Woche. Holzkirchens Integrationsbeauftragte Maria Korell half den engagierten jungen Männern bei der Umsetzung und klärte die Formalien mit der Gemeinde ab. Dann wurden Plakate beschriftet, Kerzen und Blumen gekauft.
Auch der Platz vor dem Kriegerdenkmal an der St. Laurentius Kirche ist nicht zufällig gewählt. Unabhängig von Religion und Glauben soll es heute nur um eins gehen: Menschlichkeit und Mitgefühl.
Bilder von der Aktion / alle Fotos von Felix Wolf)
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