Es dauerte nicht lange: Exakt eine Viertelstunde nach Abpfiff der Vorrundenbegegnung in Salvador füllte sich die Münchner Straße mit feiernden Fans. Sie waren gekommen mit ihren Fahrzeugen, PKWs, Cabriolets und Rollern. Geschmückt mit überdimensional großen oder kleinen schwarz-rot-goldenen Fahnen.
Ganz offensichtlich: Die Freude ist bei den Anhängern des National-Teams groß. Mit einem fulminanten Sieg ist Löws Team in das Weltmeisterschaftsturnier in Lateinamerika gestartet. „Deutschland, Deutschland“ singen Frauen und Männer in nationaler Kriegsbemalung ihre Freude raus, Fahnen werden geschwenkt. Für Zuschauer am Straßenrand gibt es die unterschiedlichsten Fanrequisiten zu bestaunen: großflächige Perücken, Schals und Brillen.
Nach fünf Minuten ist der Fan-Autokorso auf eine Länge von 300 bis 400 Fahrzeugen angewachsen. Mit leuchtenden Warnblinkanlagen und Hupkonzerten bewegt sich der Tross in Schritttempo vom McDonalds-Restaurant die Münchner Straße in Richtung Marktplatz voran.
Bei fußballerischen Großereignissen gilt die Marktgemeinde inzwischen als zentrale Anlaufstelle für Fans aus den Nachbargemeinden. In Otterfing weiß man, dass die Leute zum Feiern gerne nach Holzkirchen fahren: „Bei uns ist bisher nach einem Spiel noch nie groß etwas los gewesen. Wenn die Leute feiern wollen, fahren sie nach Holzkirchen“, erklärt Heike Gillissen von der Gemeinde Otterfing.
Die nächste Partymeile könnte schon am Samstag weitergehen, wenn Deutschland um 21 Uhr auf Ghana trifft. Auch bei diesen Feierlichkeiten wird die Polizei, wie sie auf Anfrage mitteilt, „nichts durchgehen“ lassen. Klar ist, dass mit jedem gewonnen Spiel des National-Teams die Anzahl der jubelnden Bürger zunimmt. Vielleicht versinkt Holzkirchen am 13. Juli, wenn das Weltmeisterschafts-Endspiel abgepfiffen ist, in einem schwarz-rot-goldenem Fahnenmeer.
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