Geothermie stockt in 2.600 Metern Tiefe

Nachdem die Arbeiten für die erste Bohrung Mitte Juni erfolgreich abgeschlossen wurden und die zweite Bohrung seit Ende Juni vorangetrieben wird, behindern aktuell Probleme das Geothermieprojekt in Holzkirchen. Das weitere Vordringen in 5.000 Meter Bohrtiefe stockt. Und das hat einen Grund.

Der Bohrturm auf dem Bohrgelände in Holzkirchen. Im Vordergrund rechts sowie am Kran hängend einzelne Futterrohre, sogenannte Casings, die miteinander verschraubt in das Bohrloch eingebracht werden und dieses dauerhaft gegen umgebende Erd- und Gesteinsschichten absichern. (Foto: Gemeindewerke Holzkirchen)
Der Bohrturm auf dem Bohrgelände in Holzkirchen. Im Vordergrund rechts sowie am Kran hängend einzelne Futterrohre, die miteinander verschraubt in das Bohrloch eingebracht werden / Foto: Gemeindewerke Holzkirchen

Zuerst gingen die Arbeiten am Geothermieprojekt in Holzkirchen zügig voran. Nachdem die erste Bohrung erfolgreich verlaufen war, startete am 25. Juni die zweite Bohrung, die erneut in rund 5.000 Meter Tiefe führen sollte.

Anfang Juli hatte der Bohrmeißel bereits 932 Meter Bohrstrecke und damit das Ende des ersten von fünf Bohrabschnitten – sogenannten Sektionen – erreicht. Mit ersten Ergebnissen rechneten die Verantwortlichen gegen Ende September. Das war vor acht Wochen. Doch nun stockt das Vorhaben.

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Aufwändige Arbeiten in 2.600 Metern Tiefe

Warum, erklärt Dr. Norbert Baumgärtner in einer aktuellen Pressemitteilung: “Nach Abschluss jeder Sektion wird das Bohrloch mit stählernen Futterrohren ausgekleidet, die in das umgebende Erdreich einzementiert werden, ehe die Bohrung dann mit vermindertem Bohrdurchmesser fortgesetzt wird.”

In der dritten Sektion jedoch, die zwischen rund 2.700 und 4.500 Metern Tiefe zuerst problemlos gebohrt wurde, seien laut Baumgärtner, Schwierigkeiten beim Einbau der sogenannten Futterrohre aufgetreten. Derzeit steckt ein Strang von noch rund 1.000 Metern miteinander verschraubter Rohre im Bohrloch fest und kann augenblicklich weder weiter voran geschoben noch aus dem Bohrloch gezogen werden.

Unter anderem seien Experten der beteiligten Fachfirmen derzeit dabei, die Ursachen für das Festsitzen zu klären. Dabei sollen die Bohrarbeiten so schnell wie möglich fortgesetzt werden. Unter anderem werde laut Baumgärtner “der Rohrstrang mittels Spezialwerkzeugen mechanisch bearbeitet, um ihn von den Einklammerungen befreien zu können.” Dieser – in rund 2.600 Metern Tiefe ablaufende – Prozess gestalte sich als sehr zeitaufwändig. Daher rechnen die Verantwortlichen mit einer Verzögerung des Projekts um mehrere Wochen.

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