Geothermie: Mehr heiße Luft als Strom?

In Sachen Geothermie zeichnet sich derzeit ein Paradigmenwechsel ab: Soll die Holzkirchner Anlage vorwiegend Fernwärme statt Strom produzieren? Das könnte das Vorhaben unabhängiger machen von einer sinkenden Einspeisevergütung. Dennoch drängt die Zeit für die Entscheidung.

In Unterföhring kommt das heiße Wasser bereits aus der Erde. / Felix Wolf
In Unterföhring kommt das heiße Wasser bereits aus der Erde. / Felix Wolf

Bereits in diesem Jahr sinkt die Einspeisevergütung, die die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen erhalten. Und mit jedem Jahr sinkt sie weiter. Damit wird eine Geothermie-Anlage, die Strom produziert für die Gemeinde, mit jedem Jahr weniger lukrativ. Deshalb soll die Anlage möglichst schon 2018 in Betrieb gehen.

Klare Tendenz Richtung Fernwärme

Doch um eine möglichst Hohe Vergütung zu bekommen, muss die Entscheidung dafür bereits in diesem Frühjahr gefällt werden. Würde man sich stattdessen auf die Erzeugung von Fernwärme konzentrieren, fiele die Einspeisevergütung weniger ins Gewicht, so die Theorie.

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“Bei der letzten Besichtgungsfahrt haben wir uns eher Anlagen angeschaut, die zu der Fernwärmevariante gehören”, bestätigte uns Bürgermeister Olaf von Löwis am Mittwoch die Überlegungen in diese Richtung.

Bei der Erdwärme gehe es in erster Linie um deren energetische Nutzung, so von Löwis. Und bei der Nutzung als Fernwärme könne venetuell ein höherer Wirkungsgrad erreicht werden. Im Gemeinderat sei eine klare Tendenz in diese Richtung zu spüren, so der Bürgermeister.

Entscheidung drängt – Unterlagen fehlen noch

Ist das der neue Weg in Sachen Geothermie? Noch glaubt der Bürgermeister nicht, dass man das so verkünden kann: “Ich habe Bedenken wegen der Finanzierung”, sagt er. Denn ohne Stromerzeugung gibt es auch keine Einspeisevergütung. Auf diese Einnahmen könne man wohl nicht verzichten, glaubt von Löwis.

Um Fragen wie diese besser einschätzen zu können, sind die verschiedenen Stellen dabei, entsprechende Unterlagen vorzubereiten: So erarbeiten die in Frage kommenden Unternehmen Erdwerk und Daldrup derzeit Unterlagen zu den möglichen Varianten aus. Gleichzeitig ist die Kämmerei in Holzkirchen dabei, zwei Varianten des Gemeindehaushalts auszufertigen. Die eine beinhaltet Einnahmen aus der Einspeisevergütung und die Ausgaben für die Geothermie. Die andere sieht den Fall vor, dass darauf verzichtet wird.

Selbst wenn die Unterlagen ergeben, dass man sich auf die Erzeugung von Fernwärme konzentriert, sollte die Entscheidung schnell gefasst werden: “Das sollte uns nicht davon abhalten”, so von Löwis. Denn die Vergütung, die man für den kleineren Teil an Strom einnehmen würde, sollte trotzdem möglichst hoch sein.

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