Eine Gruft zum Anfassen

Alle Jahre wieder stehen an einem Tag im September ausgewählte Denkmäler im ganzen Land für interessierte Besucher offen. Heuer findet der „Tag des offenen Denkmals“ am 14. September statt. Im Tegernseer Tal geben drei Denkmäler Einblicke in ihre teils bewegte Geschichte. Darunter eine gräfliche Gruft.

Die Tegernseer Kirche ist der Startpunkt der Führung
Auch die Tegernseer Schlosskirche ist in diesem Jahr Programmpunkt am „Tag des offenen Denkmals“.

In Bayern können heuer 750 Denkmäler besichtigt werden. Damit gehört der Freistaat zu den Spitzenreitern unter den Bundesländern. Ermöglicht wird diese „Geschichte zum Anfassen“ durch das ehrenamtliche Engagement von Menschen, die mit solchen Denkmälern leben und sie daher sehr gut kennen. So geriet beispielsweise im Vorjahr die Führung durch die frisch restaurierte Tegernseer Villa Frankenburg zum Publikumsmagneten. Da das Interesse so unerwartet groß war, bot der Eigentümer spontan weitere Führungen an.

Verglichen mit 2013 ist in diesem Jahr das Angebot im Tegernseer Tal zwar nicht so exklusiv. Zwei der drei Denkmäler sind auch zu anderen Zeiten als am Denkmaltag für die Öffentlichkeit zugänglich. Dennoch sorgen spezielle Programmpunkte dafür, dass der Tag des offenen Denkmals am 14. September trotzdem zu einem nicht alltäglichen Erlebnis werden kann. Die Teilnahme an den Führungen ist wie immer kostenlos.

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Zwei Denkmäler in Tegernsee

In Tegernsee veranstaltet die Tourist-Information einen Stadtrundgang mit anschließender Besichtigung der Pfarrkirche St. Quirinus. Die zweistündige Führung und farbliche Entdeckungsreise mit der Heimatführerin Barbara Filipp beginnt um 10:30 Uhr am Tegernseer Haus des Gastes. Sie endet an der ehemaligen Benediktiner-Klosterkirche aus dem 15. Jahrhundert.

Wer Näheres über die Katholischen Pfarrkirche St. Quirinus erfahren möchte, kann dies um 14 Uhr bei einer Führung mit Dr. Roland Götz zum Thema „Weiß – Die vielen Farben einer unbunten Farbe“ tun. Sie steht vor allem für das Überirdische. Was es bedeutet, dass die frühbarocken Künstler den ganzen Kirchenraum in weißen Stuck hüllten, dass sich in den beiden Rokoko-Kapellen weiße Engel und Heilige tummeln und dass auch der neue Altar weiß ist – darüber wird Dr. Roland Götz aufklären. Veranstalter ist das Kath. Pfarramt Tegernsee.

Normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist der Reisberger Hof in der Tegernseer Max-Joseph-Straße. Heute werden Teile als Jungendzentrum, als Kinderkrippe und für die Volkshochschule genutzt. Bezogen wurde der ehemalige Einfirsthof 1806. Geöffnet ist er am Denkmaltag von 15:00 bis 16:30 Uhr. Kirchenmalerin Barbara Bammer informiert vor Ort über Farben in denkmalgeschützten Häusern, alte Farbrezepturen, färbende Minerale oder Pflanzenstoffe sowie über Stuck und alte Flächenstrukturen. Veranstalter ist die vhs Tegernsee.

Baudenkmal Villa Bruneck

Heute ist die Anlage als Seniorenresidenz am Ortseingang Kreuths bekannt. Doch die Villa Bruneck hat eine interessante Geschichte. 1907 erhielt der Architekt Gabriel von Seidl den Auftrag, für die Gattin des königlich Preußischen Kammerherrn Friedrich von Schlippenbach ein Landhaus zu bauen. Dieses wurde 1964 durch einen Anbau nach Plänen von Olaf Gulbransson erweitert. Eine weitere Erweiterung erfuhr das Gebäude 1971.

Geöffnet ist die Villa Bruneck am Denkmaltag von 13 bis 17 Uhr. Die dort befindliche Gräfliche Gruft kann besichtigt werden. Außerdem findet um 15.30 Uhr ein Klavierkonzert statt, dazu gibt es Kaffee und hausgemachten Kuchen.

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