“Getan, was personell möglich ist”

Die Talbürgermeister wollen sie, die Polizeiinspektion will sie und die meisten Bürger wollen sie auch: Mehr Polizeibeamte im Tal. Vor allem im Hinblick auf die hohe Zahl der Einbrüche und Überfälle in den vergangenen Monaten war diese Forderung immer wieder aufgekommen.

Zwar hat das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd für seine gut 50 Dienststellen nun 21 neue Beamte zugeteilt bekommen. Wohin diese verteilt werden, ist derzeit offen. Das Tal bekommt aber wahrscheinlich keine.

In der Polizeistation Bad Wiessee bleiben derzeit einige Stellen unbesetzt. Und das wird wahrscheinlich so bleiben.
In der Polizeidienststelle Bad Wiessee bleiben derzeit einige Stellen unbesetzt. Und das wird wahrscheinlich so bleiben.

Nach dem brutalen Raubüberfall auf ein Ehepaar in Rottach-Egern und einer Zunahme von Diebstählen und Einbrüchen am Tegernsee haben die Bürgermeister der fünf Talgemeinden und Waakirchen in einem Brief an Innenminister Joachim Herrmann darum gebeten, die Polzeiinspektion Bad Wiessee mit zusätzlichen Beamten auszustatten. Das Ziel: mehr Sicherheit durch mehr Präsenz.

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Das Schreiben sei im Januar eingetroffen. Derzeit kümmere sich das Innenministerium darum, betont dessen Pressesprecher Michael Siefener gegenüber der Tegernseer Stimme. 1.000 zusätzliche Stellen seien bayernweit geschaffen worden. Davon würden 79 an das für das Tegernseer Tal zuständige Polizeipräsidium Oberbayern-Süd gehen, erklärt Siefener weiter. Dieses habe einen Vorschlag erarbeitet, wie die zusätzlichen Beamten zu verteilen seien. Der Vorschlag werde zur Zeit im Ministerium geprüft.

Landkreis Miesbach vergleichsweise am sichersten

Turnusmäßig wurden ab dem 1. Februar dem Präsidium allerdings noch 21 weitere Beamte zugeteilt, die derzeit freie Stellen besetzen sollen. Ob die Polizeiinspektion Bad Wiessee auch welche abbekommt, ist allerdings noch nicht entschieden, erklärt Stefan Sonntag vom zuständigen Polizeipräsidium. Gut 50 Dienststellen habe das Präsidium. Rein rechnerisch würde die neue Zuteilung eine einzelne Dienststelle also nur um 0,4 Beamte verstärken. Um die Beamten aufzuteilen, vergleiche man nun, so Sonntag, die Dienststellen miteinander und will anhand der Ergebnisse bestimmen, wohin die Beamten kommen.

Sonntag versteht zwar den Wunsch der Wiesseer Dienststelle nach mehr Beamten. So erklärte Vize-Chef Paul Knott im Dezember, dass in Wiessee derzeit 15 der 49 Planstellen unbesetzt blieben. Keine gute Situation. Und auch für den Polizeisprecher ist klar, dass man in der Verbrechensbekämpfung mit mehr Personal auch mehr unternehmen könnte. Doch für das Tal werde es wahrscheinlich keine zusätzlichen Beamte geben. Denn von der Kriminalität her sei der Landkreis Miesbach derzeit am ruhigsten.

Bereitschaftspolizei als Übergangslösung

Dennoch dürfe man die Zunahme der Taten, speziell im Tegernseer Tal, nicht einfach so hinnehmen, betont Sonntag. Dass endlich etwas passieren müsse, sei allen klar. Direkt verhindern könne die Polizei Einbrüche allerdings nicht. So seien vor allem die Bürger gefragt, durch mehr oder weniger umfassende Präventivmaßnahmen den Schutz ihres Eigentums zu erhöhen.

Nichtsdestotrotz ließen sich mit vermehrten Streifenfahrten und erhöhter Präsenz Einbrecher auch abschrecken. Deshalb habe die Polizeiinspektion Bad Wiessee in den vergangenen Wochen Verstärkung durch die Bereitschaftspolizei bekommen, die nun vor allem in Rottach-Egern im Einsatz sind. Man habe, so Sonntag abschließend, alles gemacht, was personell möglich sei.

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