Pressekonferenz im Rathaus Tegernsee zur Filmkunst. Internationales Flair garantiert. 
Prolog: In der Kletterwand
Rita Christen packt ihre letzten Kletterutensilien zusammen. Die gut trainierte Bergsportlerin schwingt versiert das Kletterseil über den Rucksack. Hoch oben nahe einer Schweizer Berghütte ist die Kulisse frühmorgens atemberaubend. Sie und ihre Kletterpartnerin machen sich auf den Weg: Ziel ist die Schildkrötenwand. Entspannt nähern sich die beiden Frauen dem Einstieg in die Felswand. Während Rita sich in den Vorstieg begibt, sichert ihre Kletterpartnerin sie. Die Bergführerin weiß alles über die Sicherheit im Alpinen. Auch Alpinrecht gehört zu ihrem Fachgebiet. Schließlich ist sie vom Fach. Sie hat Jura studiert, ist Yogalehrerin und natürlich Bergführerin. Das Bergführerdiplom erlangte sie Alter von 30 Jahren. Dies ist auch nicht selbstverständlich. Seit 2020 ist sie zudem die Präsidentin des Schweizer Bergführerverbandes. Ungewöhnlich in der immer noch vorherrschenden Männerdomäne. Man kann in ihrem Gesicht und in ihren Augen sofort sehen, mit welcher Freude sie draußen in der Natur ist. Sie strahlt Kompetenz und Ruhe aus. Rita ist eher “grün” in ihrer Einstellung und gerne alleine unterwegs…
Das war der Inhalt eines Filmausschnitts, der bei der heutigen Pressekonferenz im Tegernseer Rathaus gezeigt wurde. Nur ein Vorspann, leider schon zu Ende. Aber man darf gespannt sein, was das Bergfilmfestival in seiner Jubiläumsausgabe zu bieten hat …
Vom Actionfilm bis zur Naturdokumentation
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Film, Politik und Bergsport präsentierten gestern das Filmprogramm. Das Bergfilmfestival, das vom 18. bis 22. Oktober 2023 in Tegernsee stattfindet, ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Gezeigt werden Dokumentationen, Porträts und Reportagen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Aktuelle Themen wie der Klimawandel werden ebenso behandelt wie länderspezifische Dokumentationen oder Retrospektiven. Neben zahlreichen Filmemacherinnen und Filmemachern werden auch prominente Gäste aus der Bergsteigerszene persönlich beim Festival anwesend sein. So wird David Göttler, der derzeit beste deutsche Höhenbergsteiger, vor Ort sein. Die Besucher können sich auf ein spannendes und abwechslungsreiches Filmprogramm freuen, das seinesgleichen sucht.
Fakten zum Bergfilm-Festival
Begründer: Dr. Otto Guggenbichler, Natur- und Dokumentarfilmer
Zuschauer: 6.000
Festivaldirektor: Michael Pause
Veranstalter: Stadt Tegernsee in Kooperation mit BR, DAV, Tegernseer Tal Tourismus, Bergfilmfreunde Tegernsee e.V.
Eingereichte Filme: 165 Produktionen aus 27 Ländern, 65 Filme aus 28 Ländern
Auszeichnungen: 8 Preise werden von der Jury vergeben
Exklusiv-Sponsor: Lowa
Besonderheiten des Bergfilmfestivals
Nach jeder Filmvorführung besteht die Möglichkeit, mit den Filmemachern persönlich ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Bemerkenswert ist nicht nur die filmische Bandbreite, sondern auch die Tatsache, dass die Regisseure ihre Filme kostenlos zur Verfügung stellen. Viele Nachwuchsregisseure zeigen hier erstmals ihr Können.
Für den bayerischen Filmemacher Karsten Scheuren bedeutet das Bergfilmfestival folgendes: Es ist ein Ort der emotionalen Auseinandersetzung” und für ihn stellt sich immer wieder die Frage: Was kann und darf ich hier zeigen? Denn am Berg wird der Regisseur auch immer wieder mit ernsten Themen, wie dem Tod eines Menschen, konfrontiert. Berge sind für ihn eine Art “Schicksalskulisse”. Und gerade das macht das Filmgenre für ihn spannend und abwechslungsreich.
Ausgewählte Filmtipps
Filme, die absolut sehenswert sind bzw. eine kleine Auswahl von echten Berg-Experten.
Todesfalle Haute Route. Ein schweizerischer Film über die Tragödie in den Walliser Alpen 2018, wo 7 Menschen 550 Meter neben einer Hütte starben.
Egoland: Ein spanischer Film über das Thema, wenn man als Bergsteiger den Gipfel nicht erreicht. Hier geht es um den Großen Troll.
Queen : Schweizerischer Film über die Begegnung einer jungen Hirtin mit einem Wolf.
Rita Christen – erste Präsidentin des Bergführerverbandes. Eine schweizerische Doku über eine sehr ungewöhnliche Frau, die ihren Platz im Alpinismus gefunden hat. Sie gibt uns einen emotionalen Einblick in ihr Leben als Sportlerin, Bergführerin und Expertin für Alpinrecht.
Das ganze Programmheft und umfangreiche Rahmenprogramm auf der Website einzusehen. Ab Freitag, 15. September 2023, können Besucher des Bergfilm-Festivals Karten erwerben.
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