Giro d´Holzkirchen 2014

Sind die “Silver Ager” die neuen Trendsetter in Holzkirchen oder doch eher die grünen „Best Ager“ mit ihren tretenden Pedalargumenten? Lesen Sie die ganze Geschichte in der wöchentlichen Glosse.

Foto: djd/Merck Selbstmedikation
Foto: djd/Merck Selbstmedikation

Die “Silver Ager” waren die ersten, die es taten. Sie kauften das Teil und noch viel schlimmer, sie benutzten es auch. Manche lächelten, andere stöhnten dabei. Anfangs wurden sie in unserem Nachbarland noch ein wenig herablassend „Tulpentransporter“ genannt. Bei uns, die wir neben den Niederländern die meisten dieser Gefährte innerhalb der EU besitzen, hat man sich gerne über diese Tatsache ausgeschwiegen. Nach dem Motto: „Was nicht sein darf, darf einfach nicht sein.“

Doch nun ist der Rubikon überschritten, vielmehr überfahren. Eine Industrie-Revolution erschüttert unsere Republik. Neben den „silberfarbenen Haarträgern“ hat inzwischen jede Personengruppe das Fahrradfahren für sich entdeckt. Mit ihren City- , Cross-, Mountain- und E-Bikes erobern sie jeden Quadratmeter deutschen Asphalts für sich. Auch der weiß-blaue stöhnt unter der neuen Mobilität.

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Münchner Straße als Testrecke

Das Verkehrskonzept-erprobte Holzkirchen könnte sich schon sehr bald neu erfinden. Als Mekka für Verkehrsberuhiger. Der grüne Karl Bär sagt, wie es geht. Mit einem „Shared Space“: Einfach Geschwindigkeit reduzieren und aufeinander Rücksicht nehmen. Als Teststrecke würde sich gleich die Münchner Straße anbieten.

Es könnte fast ein wenig ungewollt komisch wirken, wenn die Fußballfans nach einem Sieg des Löw-Teams gegenüber den Vereinigten Staaten am kommenden Donnerstag ihre schwarz-rot-gold geschmückten Cabriolets im Korso mit dem ersten Gang gen Marktplatz lenken. Dort treffen sie auf die zwei Stände von “Hartpennig muckt auf” und “Stop Südumgehung”.

Die haben sich ein neues Marketingkonzept ausdenken müssen. Statt gegen eine Straße zu sein, die jetzt keiner mehr haben will, verkauft man Fahrräder. Dazu gibt es einen kostenlosen Rad-Wanderführer mit besonderen Sehenswürdigkeiten. Interessant liest sich beispielsweise Haltepunkt sieben, Thann – hier hätte man vor ein paar Wochen noch gerne alles mit tausend Kubikmeter Asphalt zukleistern wollen.

Beim Corso auf der Münchner Straße.
Beim Corso auf der Münchner Straße.

Wäre doch gelacht, wenn sich bei so vielen „tretenden“ Impulsen nicht auch noch unser Bürgermeister auf den Sattel schwingen würde. Netter Nebeneffekt: Wenn das der Chef macht, machen das natürlich auch alle anderen Gemeinderatsmitglieder. Dieses lästige und sehr unangenehme Thema Parkgebühren wäre dann auch vom Tisch.

Oh ja, dieser „Shared Space“ hat schon einiges Potential. Vielleicht sogar als Tourismusattraktion für den Nordlandkreis. Das Logo für Holzkirchen ist bereits fertig. Daumen (vielleicht für die Fahrradklingel?) auf einem grünen B für Bike. Wer es nicht glaubt, sollte genauer hinschauen.

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