Gmund will nicht diesen Hochwasserschutz

An der Mangfall ist ein Einlaufwerk geplant, das den Wasserstand des Tegernsees regulieren soll. Doch die Gmunder sind nicht gerade erfreut über die Planungen. Was sie jetzt tun wollen.

Gmund Bürgermeister zeigt sich wenig begeistert über die Pläne für den Hochwasserschutz an der Magnfall. / Quelle: Archiv

Bereits zur vergangenen Bürgerversammlung Anfang März hatte es Kritik gegeben. Und zwar von seiten des Gmunder Bürgermeisters Alfons Besel (FWG). Auf dem Prüfstand stehen die Planungen rund um den Hochwasserausgleich, die nicht nur er für unausgereift hält. Weitere Untersuchungen waren gefordert worden.

Geplant ist ein Einlaufwerk nördlich vom Mangfallsteg. Außerdem soll das Schuhmacherwehr erneuert werden. Besel berichtete in der letzten Gemeinderatssitzung, dass man vorab über den aktuellen Stand diskutiert habe. „Es wurde mitgeteilt, dass die Planungen des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim (WWA) auf dem Stand eines Vorentwurfes sind.“ Doch eine Umsetzung liege wohl noch in der Ferne.

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Bleibt die Kirche standhaft?

Unter anderem sollen vom Landesamt für Umweltschutz noch die geologischen Verhältnisse am Kirchbichl untersucht werden. Dabei soll geklärt werden, ob die massive Bauweise des Hochwasserschutzes die Standhaftigkeit der Kirche „St. Ägidius“ beeinträchtigen könnte. Offenbar befürchten die Verantwortlichen eine Instabilität des Hanges beim Druckleitungs-Bau. Zudem soll auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis auf den Prüfstand gestellt werden. Bis zum Jahresende soll es vom WWA eine Einschätzung dazu geben.

„Was neu war ist, dass die Regulierung des Sees auf 20 Zentimeter beschränkt werden soll“, erklärte Besel letzte Woche. Und meint damit, dass durch die Maßnahmen der Tegernsee-Pegel gesenkt und damit potenzielle Hochwasserschäden vermieden werden könnten. Außerdem sei neun, dass das Bauwerk nun weiter nördlich, also hinter dem Steg geplant wird.

Bauwerk bereitet Bauchweh

Man hätte die Vorbehalte der Gemeinde dem Wasserwirtschaftsamt mitgeteilt, so Besel. „Die enorme Baumaßnahme wird uns wehtun“, so befürchtet es der Gmunder Bürgermeister. „Denn der Tegernsee ist ein Natursee.“

Unter Bauchweh mit der Baumaßnahme leidet auch Barbara von Miller (SPD). Sie befürchtet, dass die Bedenken der Gemeinde beim Chef des Wasserwirtschaftsamtes nicht ankommen könnten. Im übrigen woll das WWA ja den Bau durchsetzen. „Wir müssen raus aus der Passivität!“ So fordert sie es. Von Miller ist dafür, dass man die Bedenken der Regierung von Oberbayern gegenüber äußern sollte. Der Flurschaden, der entstehe, sei irreparabel. Und von wegen Rückbau, in dem Fall werde das nie wieder so sein wie vorher.

Wir brauchen die Kontrolle eines Unabhängigen!

Wenn der “Input immer nur vom WWA” komme, dann sei das verfälscht. „Wenn die auch mal die Meinung der Gemeinde haben, dann kann das anders aussehen“, so Millers Sicht. Besel erklärte, man habe bereits die Regierung im Rahmen des Verfahrens informiert, man könne dies aber gern nochmal machen. Zumal es nun auch eine neue Regierungspräsidentin gebe.

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