Gmunder Ausnahmezustand?

Die Tölzer Straße in Gmund wird saniert. In drei Etappen sollen die Arbeiten vonstatten gehen und unter anderem den Schlaglöchern ein Ende bereiten. Jetzt steht fest, wann es losgeht, mit welchen Behinderungen zu rechnen ist und vor allem wie lange die Arbeiten dauern.

An der unteren Tölzer Straße wird ab Mitte Juli gebaut. Die Folge ist eine Komplettsperrung.
An der unteren Tölzer Straße wird ab Mitte Juli gebaut. Die Folge ist eine Komplettsperrung.

Schon am Montag rollen die ersten Baufahrzeuge zur Tölzer Straße an. Dann geht es darum zunächst die Bauvorarbeiten zu leisten. Erst vom 18. bis zum 22. Juli wird die Baustelle dann komplett eingerichtet. Bis dahin kommt es aber laut einer Pressemitteilung der Gemeinde Gmund zu keinerlei Beeinträchtigungen.

Vom 25. Juli bis zum 5. August geht es dann in die heiße Phase. Dann erfolgen die Kanalarbeiten in der Wiesseer Straße und eine Vollsperrung ist nötig. Die Zufahrt zur Wiesseer Straße soll allerdings von beiden Seiten für Anlieger frei bleiben.

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Tölzerstraße ab 8. August gesperrt

Erst ab dem 8. August wird dann auch die Tölzer Straße gesperrt. Für alle Anwohner und vor allem die Geschäftsinhaber dürfte jetzt ein kleiner Schock folgen: Die Sperrung soll voraussichtlich bis November andauern. Der Verkehr von Waakirchen kommend, wird über die Kaltenbrunner und die Wiesseer Straße umgeleitet. Im ersten Teilabschnitt ist auch die Durchfahrt bis zur Baustelle – das heißt bis zum Teppich Günther – möglich.

Die Zufahrt zu Realschule, Bernöckersiedlung und Bichlmaierstraße zum Kindergarten, Hort und Krippe ist während der ersten Bauphase ebenfalls durchgängig von Finsterwald aus möglich. Geplant ist, dass dieser Abschnitt dann bis November fertiggestellt ist. Alle Infos zu den weiteren Bauphasen und der genauen Planung lesen sie unten.

Ursprünglicher Artikel vom 15. Juni 2016 mit der Überschrift: „Schwierig für’s Geschäft“
Täglich befahren gut 5.000 Autos die Tölzer Straße in Gmund – Straßenschäden wie große Schlaglöcher sorgen für eine holprige Fahrt. Dazu ist die Straße eng, und die Gehwege teilweise auch. Doch nun soll sich das ändern: Mitte Juli starten die gut zwei Millionen Euro teuren Bauarbeiten. Eine Bürde, vor allem für die Geschäftsinhaber.

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Den Zustand der Tölzer Straße in Gmund könnte man durchaus als sanierungsbedürftig bezeichnen – durch Schlaglöcher und andere Straßenschäden rumpeln die Autos die Ortsdurchfahrt hinunter. Dazu sind Straßen und Gehwege teilweise viel zu schmal. Der Gemeinde Gmund ist das bewusst und so will man nun viel Geld in die Hand nehmen. Insgesamt 2,3 Millionen Euro soll die gesamte Sanierung kosten. Der Freistaat übernimmt davon 1,4 Millionen. Der Anteil der Gemeinde beträgt 935.000 Euro.

Geplant ist nicht nur die nötige Straßensanierung der 750 Meter langen Strecke zwischen Abzweigung Wiesseer Straße und dem Bahnübergang an der Realschule in Angriff zu nehmen. Auch eine Erweiterung des Gehwegs, eine neue Straßenbeleuchtung, Wasserkanäle und Kabelverlegungen von Telefon und Internet sind vorgesehen. Darüberhinaus wird die Staatsstraße auf 5,90 Meter verbreitert. Laut dem Staatlichem Bauamt sei das die nötige Größe, um dem Verkehr gerecht zu werden.

Mitte Juli beginnt nun die erste Etappe der Gesamtsanierung. Rund 400.000 Euro kostet diese allein und endet an der Müllerstraße. Geplant ist, dass alles bis Ende Oktober erneuert und geteert ist. Bis dahin ist die Straße im unteren Bereich komplett gesperrt. Im kommenden Frühjahr stehen dann die Etappen zwei und drei weiter oben in Richtung Bahnübergang an der Realschule auf dem Plan.

Geschäftsinhaber klagen – Gemeinde wiegelt ab

Da es sich nicht nur um eine Sanierung, sondern auch um eine Erweiterung handelt, muss sowohl die Gemeinde als auch das Bauamt Rosenheim teilweise auf fremde Grundstücke zugreifen. Daher befand sich Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing seit einigen Monaten in Gesprächen mit Anwohnern. Die Verhandlungen erwiesen sich als erwartet zäh. Verständlich bei rund 200 Anliegern, die von Maßnahmen tangiert werden. Dazu kommen die Gewerbetreibenden, die von den langen Sperrungen betroffen sind.

Vor allem letztere dürften unter den Bauarbeiten stark leiden. Gerade im so wichtigen Sommergeschäft sei das eine Katastrophe erklärt eine Geschäftsinhaberin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Man habe der Gemeinde klar gemacht, dass es Lösungen für die Lieferanten aber auch für den Kundenverkehr geben müsse, so ein anderer Ladeninhaber gegenüber der Tegernseer Stimme.

Laut der Gmunder Verwaltung wolle man das Problem nun über eine Notspur, die auch für Rettungseinsätze nutzbar sein soll, in den Griff bekommen. Details müssten allerdings ab Start der Arbeiten zwischen den Ladenbesitzern und der mit der Baufirma abgestimmet werden.

Für die Gewerbetreibenden nur ein schwacher Trost. Man habe sich erhofft, dass es irgendein entgegenkommen gebe. Möglicherweise einen nahegelegenen Parkplatz, den die Gemeinde zur Verfügung stellt oder eine Erleichterung bei der Gewerbesteuer, um die Einbußen der fast viermonatigen Bauphase ein wenig abzufedern. Vorschläge, auf die die Gmunder bisher zumindest nicht eingegangen sind.

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