Gmunder Papierfabrik expandiert nach Frankreich

Die Papierfabrik Gmund expandiert. Seit heute gehört auch eine französische Fabrik zum Gmunder Unternehmen. Was verspricht man sich davon? Wie ist Kohlers Strategie in Hinblick auf das Wachstum des Versandhandels zu verstehen?

Die Gmunder Papierfabrik expandiert nach Frankreich

Seit dem 17. Januar 2022 gehört die Papierfabrik Cartonnerie Jean FG aus dem französischen Ort Bonne bei  Montlucon, zu Gmund Papier. Damit, so die Kohler-Firma, sichert sich die Papierfabrik Gmund zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung ökologischer Kartonqualitäten auf 100% Recycling-Basis.

Das Ziel von Gmund Papier beschreiben die beiden Geschäftsführer Florian Kohler und Herbert Eibach so:

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Wir werden hiermit der Spezialist für besonders ökologische und erfolgreiche Verpackungsanwendungen in Europa sein. Deshalb waren wir auf der Suche nach einem Hersteller mit einer außergewöhnlich umweltfreundlichen Produktion und einer langjährigen Erfahrung im Bereich farbiger Recyclingpapiere.

Vor dem Hintergrund, dass Gmund Papier aktuell mit „Gmund Hanf“ den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 gewinnen konnte, sei diese Akquisition der konsequente Schritt in die Zukunft, so die Geschäftsführer in ihrer Pressemitteilung.

Und wozu das Ganze?

Solche Akquisitionen im sehr engen Spezialpapier-Markt sind für kleine Unternehmen derzeit überlebenswichtig. Kohlers Firma betont immer wieder den Recycling-Gedanken. Das hat seine Gründe: Grundsätzlich zeichnet Papier aus, dass es gut zu recyceln ist. Einige Tageszeitungen z.B. werden bis zu 100 Prozent auf Altpapier gedruckt. Der Recycling-Grad bei Kartonagen ist ebenso hoch. In Untersuchungen der TU Darmstadt konnten Kartonfasern bis zu 25 Mal recycelt werden, ohne nennenswerte Qualitätsmängel aufzuweisen. Deshalb ist es für die Industrie zentral, wie viel Altpapier gesammelt werden kann.

Die vier größten Produzenten für Papier sind dann auch jene Länder, welche das meiste Altpapier einsammeln. Und das ist derzeit auch dringend nötig. Einige Papierhersteller haben während der Coronapandemie die Produktion umgestellt: Statt Papier werden lieber lukrativere Kartons hergestellt. Der exzessive Versandhandel macht’s möglich. Als Folge gingen die Preise für viele Produkte durch die Decke. Der große Hersteller von Hygienepapier, die schwedische Essity, hat für diesen Monat neue bundesweite Preiserhöhungen von 20 Prozent für Januar angekündigt.

Vor diesem Hintergrund versteht man Kohlers Strategie, weiter und stärker auf Kartonagen zu setzen.

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