Grippeimpfungen im Tal gestartet

Seit einigen Wochen laufen im Tal die Grippeimpfungen an. Denn die echte Grippe – die Influenza – ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Deshalb raten Kassenärztliche Vereinigung, Landratsamt und Rettungsdienste vor allem älteren und anfälligen Menschen, sich rechtzeitig impfen zu lassen.

Denn im Extremfall kann eine Grippe auch tödliche Folgen haben, wie Dr. Christian Sack aus Rottach-Egern erklärt.

Der Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist im Herbst besonders günstig. Foto: Johanniter/J. Muellek
Der Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist im Herbst besonders günstig / Foto: Johanniter/J. Muellek

Im Medizinischen Versorgungszentrum in Rottach-Egern hat die Grippesaison bereits Ende September begonnen. Seit zwei Wochen impfen Dr. Christian Sack und seine Kollegen die Patienten gegen Grippe. Der Zulauf der Patienten sei groß, berichtet er uns. Die Vorbeugung läuft gut: Mit 225 Grippefällen im Landkreis Miesbach verlief die letzte Grippesaison eher ruhig.

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Jedes Jahr neue Virenstämme

Es braucht gut zwei Wochen, bis der Impfstoff wirkt und sich die Grippe-Antikörper gebildet haben. Danach bleibt die Immunität für einige Jahre erhalten. Allerdings nur gegen die speziellen Virenstämme, gegen die man geimpft worden ist. Davon gibt es Millionen, und jedes Jahr tauchen neue auf.

Deshalb empfehlen Ärzte, das Landratsamt und die Kassenärztliche Vereinigung Bayern vor allem älteren und anfälligen Menschen, sich jährlich impfen zu lassen. Auch schwangere Frauen, Menschen mit Herzproblemen, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Personen, die in medizinischen Berufen arbeiten, sollten sich impfen lassen, sagt Dr. Sack:

Junge, gesunde Menschen können eine Grippe gut wegstecken. Bei Herzkranken kann die Grippe allerdings einen schweren, sogar tödlichen Verlauf nehmen.

Wer im Alltag viel Kontakt mit anderen Menschen hat, sollte ebenfalls an einen entsprechenden Schutz durch die Impfung denken. Kam es im vergangenen Jahr bei manchen Patienten zu unangenehmen Nebenwirkungen, sei in diesem Jahr der Impfstoff sehr gut verträglich, meint Dr. Sack. Auch Versorgungsengpässe seien in diesem Jahr nicht zu befürchten. Dieser war im vergangenen Jahr entstanden, weil ein Impfstoff vom Markt genommen wurde.

Die Influenza beginnt sehr plötzlich mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen – manchmal kommt auch eine schwere Lungenentzündung dazu. Schutz vor einer normalen Erkältung mit Schniefnase und Schlappheit bietet die Impfung aber nicht. Diese sehr häufigen “katarrhalischen Infekte” werden durch andere Viren verursacht.

Kein frisch geniester Händedruck

Vorbeugen kann man auch hier. Das Landratsamt rät: häufiges Waschen der Hände, insbesondere nachdem man Kontakt mit viel berührten Gegenständen wie Türklinken, Einkaufswägen oder Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln hatte. Keinesfalls sollten mit ungewaschenen Händen Mund, Nase oder Augen berührt werden.

Beim Niesen oder Husten sollte man sich ein Taschentuch oder einen Ärmel vor das Gesicht halten – oder wenigstens den linken Handrücken. Ein Händedruck mit einer frisch eingeniesten rechten Hand ist auch nur wenig appetitlich. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören auch regelmäßiges Lüften sowie ausreichender Schlaf und gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse. Auf das Rauchen sollte man verzichten und stattdessen Sport treiben oder sich Bewegung an der frischen Luft verschaffen.

Kommt es trotz aller Vorsicht doch zum Grippeausbruch, hilft nichts besser, als sich zu schonen, weiß Dr. Sack. Sogar vier bis sechs Wochen nach der Erkrankung sollte man keinen Leistungssport ausüben, rät er. Der Herzmuskel könnte sonst irreparablen Schaden nehmen.

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