Grippewelle erfasst Landkreis

Der Winter ist wie jedes Jahr auch die Zeit der Grippe- und Erkältungswelle. In diesem Jahr ist es besonders schlimm. Der Landkreis hat seit Jahresbeginn mehr als 38 Influenzafälle zu verzeichnen. Die Dunkelziffer dürfte dagegen deutlich höher sein. Wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann und was man sonst noch beachten muss.

Für eine Grippeschutzimpfung ist es jetzt schon zu spät / Foto: Johanniter/J. Muellek
Für eine Grippeschutzimpfung ist es auch jetzt nicht zu spät / Foto: Johanniter/J. Muellek

Die Zahl der Influenzafälle ist hoch: 38 Fälle und dabei sind es sicherlich noch weit mehr, wenn man all diejenigen mitrechnet, die nicht zum Arzt gehen. Dr. Michael Wohlfahrt, Leiter des Miesbacher Gesundheitsamts, erinnert sich:

Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten wir lediglich vier nachgewiesene Grippefälle. Und die Tendenz geht weiter nach oben.

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Influenza ist außerdem nicht meldepflichtig. Weist ein Arzt die Viren jedoch mit einem Schnelltest nach, so muss er dies dem Gesundheitsamt melden. Auch bei Ausbrüchen in Kindergärten oder Seniorenheimen ist Vorsicht geboten – eine Meldung bei der Behörde sei hier dringend erforderlich, so Wohlfahrt.

Erhöhte Ansteckungsgefahr

Die Krankheit wird in den meisten Fällen über virushaltige Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Gelangen diese auf die Schleimhaut einer anderen Person, wird sie infiziert. Ein weiterer Weg zur Ansteckung ist die Übertragung durch Gegenstände wie Türklinken oder Telefonhörer. Deshalb sollte man das gründliche Händewaschen nie vergessen.

Was viele nicht wissen, ist, dass die Ansteckungsgefahr schon lange vor Ausbruch der Krankheit besteht und auch noch mehrere Tage danach anhält. Einen Tag vor dem Auftreten erster Symptome und bis zu sieben Tage nach Genesung (bei Kindern sogar zehn), ist die Person noch ansteckend.

Zwischen Ansteckung und Ausbruch vergehen häufig bis zu drei Tage. Danach verspürt man ein plötzliches Krankheitsgefühl, hat über 38°C Fieber, einen trockenen Reizhusten und zudem Muskel-, Kopf- und Halsschmerzen. Spätestens nach Anzeichen wie diesen sollte man zum Arzt gehen. Die Behandlung variiert allerdings je nach Krankheitsverlauf. Am Anfälligsten für Grippeerkrankungen sind ältere Menschen, Kleinkinder, Säuglinge, Schwangere, Krebspatienten, sowie Personen mit Immunschwäche und chronisch Kranke.

Vorbeugung und Hygienemaßnahmen

„Gute Händehygiene, also häufiges und gründliches Waschen oder Desinfizieren, sind besonders wichtig, besonders da, wo viele Leute sind“, meint Clea Gerbaulet, Apothekerin in der Wiesseer Antonius-Vital-Apotheke. Während der letzten Wochen hätten sie täglich einen Ansturm von rund fünf bestätigten Grippepatienten in ihrer Apotheke. „Die Grippe haut selbst die Stärksten um“, so Gerbaulet. Wirklich fit seien die meisten erst wieder nach frühestens fünf bis sieben Tagen.

Ist in der Familie jemand an Influenza erkrankt, kann man darauf achten, dass jedes Familienmitglied sein eigenes Handtuch und Geschirr benutzt und man den Kontakt zum Erkrankten soweit es geht einschränkt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch in der Apotheke einen Mundschutz besorgen.

Wohlfahrt hält auch eine Grippeschutzimpfung nach wie vor für sinnvoll: „Der Impfstoff wirkt zwar heuer nicht so gut wie in den Jahren davor, da sich das Virus seit der Produktion des Impfserums genetisch verändert hat, dennoch werden damit Krankheitsverläufe deutlich abgeschwächt.“ Laut Gerbaulet sollte man sich kontinuierlich gegen Grippe impfen lassen, denn das steigert die Wirkung erheblich.

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