Grippewelle im Tal angekommen

Im vergangenen Jahr fiel die sogenannte Influenza besonders schlimm aus. Deutschland lag flach. Und auch heuer bleiben wir nicht verschont. Die Grippewelle ist im Tal angekommen. Wie Sie sich schützen können.

Hatschi: Typische Symptome einer Grippe sind Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. /Bild: S. Hofschlaeger_pixelio.de

Derzeit hustet, schnupft und fiebert es wieder ordentlich in Bayern. Wie jedes Jahr plagt uns auch heuer die Grippewelle. Im vergangenen Jahr war diese besonders heftig ausgefallen. 3,4 Millionen Menschen waren aufgrund der Influenza zeitweise arbeitsunfähig. Rund 30.000 mussten sogar ins Krankenhaus. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Grippewelle uns jetzt in Deutschland erreicht. 1326 Meldungen gab es allein in der ersten Januarwoche. Im Landkreis waren es nur 14 Fälle. In der vergangenen Woche bereits 20. Sophie-Marie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamts Miesbach, erklärt:

Die absolute Zahl der Influenza-Nachweise ist aber wenig aussagekräftig. Sie zeigt lediglich an, dass die hochansteckende Virusinfektion vor Ort angekommen ist. Mit einem Anstieg über die nächsten vier Wochen ist durchaus zu rechnen.

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Dabei gibt es deutschlandweit regionale Unterschiede. Moderat bis deutlich erhöhte Werte gebe es bereits für Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Osten und der Norden Deutschlands seien bisher noch nicht so stark betroffen, so das RKI.

Typische Grippe-Symptome sind Fieber, Halsweh, Reizhusten sowie Kopf- und Gliederschmerzen und ein plötzlicher Krankheitsbeginn. Erkrankte fühlen sich schwach, sind meist appetitlos und leiden unter Schüttelfrost. Die Grippe sollte aber nicht mit einer Erkältung verwechselt werden. Die wird von anderen Viren verursacht und verläuft weniger schlimm. Außerdem setzt sie im Gegensatz zur Grippe schleichend ein.

Wie kann man sich schützen?

„Gründliches Händewaschen ist immer noch der beste Schutz vor einer Ansteckung“, empfiehlt der Gesundheitsexperte des Landratsamtes Miesbach, Dr. Christian Auracher. Gegen die „echte“ Grippe, die Influenza, bietet eine Impfung den bestmöglichen Schutz.

Wer sollte sich impfen lassen?

Vor allem chronisch Kranke, ältere Menschen ab 60 Jahren und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. „Das macht auch jetzt noch Sinn“, bekräftigt der Amtsarzt. Laut Robert-Koch-Institut dauert es nach einer Impfung rund zehn bis vierzehn Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.

Worauf sollte man achten?

Bakterien und Viren verbreiten sich vor allem durch die Atemluft. Deshalb gilt bei erhöhtem Erkältungsaufkommen: möglichst aufs Händeschütteln verzichten. Auch sollte man die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen so wenig wie möglich mit den Händen berühren. Dazu empfehlen sich Maßnahmen, die das körpereigene Abwehrsystem stärken, wie vitaminreiche Kost und genügend Flüssigkeitsaufnahme, ausreichend Bewegung an frischer Luft und ausreichend Schlaf.

Ob der Patient nun tatsächlich an Influenza erkrankt ist, oder vielleicht doch „nur“ einen grippalen Infekt durchmacht, kann laut Auracher mithilfe eines ärztlichen Schnelltests diagnostiziert werden. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Influenza-Erkrankung, hilft nur eins: gründlich auskurieren.

Alternative Homöopathie?

Eine Alternative zu chemischen Arzneimitteln ist für viele die Naturheilkunde und die Homöopathie. Letztere entdeckte der Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Er stellte damals den Grundsatz auf, dass „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen sei. Hahnemann hat wohl nicht im Traum daran gedacht, dass seine Lehre über 200 Jahre später für Milliarden-Umsätze sorgen könnte.

Mittlerweile sind fast gegen jedes Wehwehchen Globuli „gewachsen“. Vor allem bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten kommen diese oft und gerne zum Einsatz. Die Wirkung ist umstritten, oft spricht man vom so genannten „Placebo-Effekt“. Das heißt, allein der Glaube an die Wirkung kann zu einer Genesung führen.

Was hilft?

Praktische Tipps hat die Holzkirchner Heilpraktikerin und Osteopathin Sabine Lutje parat. Ein warmes Fußbad beispielsweise wirke manchmal Wunder: Man sollte das Immunsystem in der kalten Jahreszeit besonders stärken. Warme Füße sind wichtig.

Kratzt es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen dennoch im Hals, gibt es auf dem Markt zahlreiche pflanzliche Präparate, die das Immunsystem unterstützen sollen. „Olivenblattextrakt oder Acerola zum Beispiel“, berichtet die Heilpraktikerin. Auch Vitamin C könne man jederzeit einnehmen. Da es ein wasserlösliches Vitamin ist, besteht kaum Gefahr der Überdosierung wie beispielsweise bei fettlöslichen Vitaminen.

Den Gang zum Schulmediziner empfiehlt Sabine Lutje bei starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber und heftigen Halsschmerzen. Diese Symptome könnten Hinweise auf eine bakterielle Infektion sein. Und in diesem Fall hilft meist nur noch die Gabe eines Antibiotiums.

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