Gmund legt Preis für Landbaderfeld fest

Aktualisierung vom 29. März / 12:48 Uhr
Für viele Einheimische dürfte sich das Landbaderfeld zu einem sehr attraktiven Baugebiet mit interessanten Quadratmeterpreisen entwickeln. Doch trotz des Ansturms – mittlerweile sind über 90 Anfragen eingegangen – betont der Gmunder Geschäftsleiter Alfons Besel, dass es durchaus noch ein Jahr dauern könnte, bis die ersten Bagger anrollen.

Insgesamt stehe eine Nettofläche von rund 19.200 Quadratmetern zum Verkauf. 15 Einfamilienhäuser, vier Doppelhaushälften, zwei Mehrfamilienhäuser und fünf Betriebsgrundstücke sollen in Dürnbach entstehen.

Hier das komplette Grundstück. Insgesamt entstehen 25 Wohn- und fünf Gewerbeeinheiten.

Am vergangenen Montag habe, so Besel, der Gemeinderat in nicht-öffentlicher Sitzung getagt und die Grundstückspreise sowie die Art und Weise der Vermarktung diskutiert. Dabei soll vor allem die Familienfreundlichkeit Gmunds weiter gesteigert werden. Konkret bedeutet die Ausrichtung für das Landbaderfeld, dass Familien bei den noch zu definierenden Vermarktungskriterien bevorzugt werden sollen.

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Zudem beschloss der Gemeinderat, sechs Wohneinheiten zu “besonders familienfreundlichen Bedingungen im Rahmen eines sogenannten Einheimischenprogramms” zu vergeben. Im ersten Schritt will man in der Gemeinde die freien Wohnbaugrundstücke vermarkten, im zweiten Schritt soll dann das Einheimischenprogramm ausgeschrieben werden.

Bei den an die Münchner Straße angrenzenden westlichen Grundstücken, wird Platz entstehen für drei größere Gewerbebetriebe. Aber auch Handelsbetriebe und Dienstleistungsanbieter könnten sich dort ansiedeln. Die konkreten Vergabekriterien für alle Grundstücke werden erst noch in den nächsten Wochen erarbeitet und vom Gemeinderat beschlossen. Laut Besel könnte es im Juni so weit sein.

Quadratmeterpreise

Dagegen stehen die Grundstückspreise bereits fest. Als Grundlage für den Preis habe man sich an Richtwerte von Gutachtern, aktuellen Grundstücksverkäufen und Preise der Nachbargemeinden orientiert. Die Preise sehen wie folgt aus:

Einheimischenprogramm: 225 Euro pro Quadratmeter
Wohnbaugrundstücke: 400 Euro pro Quadratmeter
Gewerbegrundstücke: 225 Euro pro Quadratmeter

Zu den Verkaufspreisen kommen noch die Erschließungskosten dazu. Die Erschließung des Baugebietes soll aus einer Hand erfolgen. Derzeit laufen laut Gemeinde Verhandlungen mit einem Münchner Tochterunternehmen der Bayerischen Landesbank. Nachdem nun der Preis festgesetzt wurde, will der Gemeinderat das Bebauungsplanverfahren weiter voranbringen. Der Satzungsbeschluss könnte voraussichtlich im Oktober 2013 erfolgen. Der Verkauf der Grundstücke ist für Winter 2013 geplant.

Ursprünglicher Artikel vom 21. Februar
Dürnbach boomt. Der Dorfplatz wird gut angenommen. Und Gmund braucht weitere Flächen, um moderat wachsen zu können und neues Gewerbe anzusiedeln. Daher hat sich die Gemeinde bereits vor einiger Zeit das Landbaderfeld in der Nähe des Dürnbacher Ortszentrums gesichert.

Nachdem die Pläne Ende 2012 präsentiert wurden, hat ein echter Ansturm auf die Wohn- und Gewerbeflächen stattgefunden. Über 50 Interessenten haben sich vormerken lassen. Es könnte eng werden. Auf der jüngsten Bauausschuss-Sitzung informierte der Bürgermeister zusammen mit dem verantwortlichen Planer Eberhard von Angerer über den aktuellen Stand rund um das 27.000 Quadratmeter große Areal.

Archivbild: Vorne die frühere Taverne Milos, hinten Elektro Schmidbauer. Dazwischen liegt das 27.000 Quadratmeter große Areal.

Geplant sind 17 zweigeschossige Einfamilienhäuser, vier Doppelhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit zwölf Wohnungen und Tiefgaragen. Diese sollen vor allem dafür sorgen, dass sich wieder mehr Familien mit Kindern in der Tal Gemeinde niederlassen.

Zudem werden entlang der B318 Gewerbetriebe entstehen, die der Gemeinde wieder zu mehr Steuereinnahmen verhelfen sollen. “Der Platz dafür ist ideal”, wie von Preysing auf der ersten Infoveranstaltung im November betonte. Und auch am Dienstag Abend machte der Rathaus-Chef klar, dass man bei der Auswahl der Betriebe ganz genau darauf achten werde, wer sich in dem Gebiet ansiedeln möchte.

Dabei diskutierte das Gremium sehr intensiv über die Frage, welches Gewerbe Dürnbach überhaupt braucht. Für Marinus Dießl von der CSU gibt es dafür nur eine Antwort: “Solche, die in die Dorfstruktur passen.” Man sei eben eine Dorfgemeinde und kein Industriegebiet.

Firmensitz entscheidet

Dabei legten sich die Mitglieder des Bauausschuss nach umfassender Debatte auf eine klare Aufteilung fest, welche Grundstücke des Landbaderfeldes als reines Gewerbegebiet ausgewiesen werden sollen. Dagegen stand die Zuweisung von Mischgebieten, die weniger lärmintensiv sind und bei denen sich, so der Wunsch der Räte, auch Familien ansiedeln könnten, die über ihren Firmen im gleichen Gebäude wohnen wolle. Dort möchte die Gemeinde, so der Bürgermeister, nur geräuscharmes Gewerbe mit Gmunder Firmensitz.

Vorläufige Planung für das Landbaderfeld in Dürnbach / Quelle: Eberhard von Angerer

Kopfzerbrechen bereiten Planern und Gemeinderäten auch die Hage, die sich entlang der nördlichen Grundstücksgrenze ziehen. Die Baumanordnung, einstmals von den Bauen zur Begrenzung ihrer Felder gepflanzt, muss geschützt werden. Ein Abstand zu den geplanten Häusern von genau zehn Metern, so verlangt es die Untere Naturschutzbehörde, muss gewährleistet sein.

Weg mit den Bäumen

Laut von Angerer würde das Amt allerdings auch eine Kombination aus fünf Meter breitem Grünstreifen und einer vier Meter breiten Schutzzone zu den Gebäuden akzeptieren. Für die Bauausschuss-Mitglieder keine sehr einfache Entscheidung. Vor allem an der Frage, wem die Hage gehören, entbrannte eine umfassende Diskussion, an deren Ende Herbert Kozemko eine einfache und seiner Meinung nach effektive Lösung präsentierte. “Warum nutzen wir nicht den goldenen Moment, schneiden die alten Bäume ab und pflanzen dann neue?”

Ein Vorschlag, der bei einigen Räten auf Interesse stieß. Dabei ist nun wieder die Naturschutzbehörde am Zug. Die Experten sollen klären, ob die dort vorherrschenden Erlen geschützt sind und inwieweit eine Komplettabholzung zulässig wäre. Die Entscheidung darüber wurde vertagt.

Entschieden hat sich der Bauausschuss bei der Frage nach dem Eigentum der Grünflächen (geht in Privatbesitz über), die Festlegung der Baureihen sowie der Giebelrichtungen der neu entstehenden Gebäude. Doch wie schon vor drei Monaten stimmte die Grünen-Gemeinderätin Helga Wagner gegen die Planung. Vor allem eine mögliche Abholzungsaktion sowie der weitere Schwund an freien Flächen auf Gemeindegebiet wurmt Wagner.

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