Große Rettungsaktion in den Blaubergen

Über 100 Einsatzkräfte aus Bayern und Tirol waren seit Freitagabend vor Ort in den Kreuther Blaubergen. Die großangelegte Rettungsaktion wurde durch zwei verirrte Wanderer ausgelöst.

Die Einsatzkräfte vor Ort in den Blaubergen / Bild: Bergwacht Rottach-Egern
Die Einsatzkräfte vor Ort in den Blaubergen / Bild: Bergwacht Bayrischzell

Am Freitag, den 18. November wurde die Bergwacht Rottach-Egern gegen 17:15 Uhr zu zwei Wanderern in die Wolfschlucht im Blauberggebiet gerufen. Die beiden Betroffenen waren auf dem Weg in Richtung Blaubergalm, hatten sich im felsdurchsetzten und unwegsamen Gelände verstiegen und kamen nicht mehr weiter.

Zunächst war der genaue Standort der Männer nicht bekannt. Zwar konnte nach Angaben der Bergwacht eine telefonische Verbindung zu den Betroffenen hergestellt werden. “Das bewährte System zur Ortung über das Handy brachte aber keinen Erfolg.” Daher wurden Hubschrauber der bayerischen Landespolizei angefordert. Nachdem bereits vom Tal aus Lichter im Gelände ausgemacht werden konnten, konnte ein nachtflugtauglicher Helikopter die genaue Einsatzstelle ausmachen.

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Das Wetter schlägt plötzlich um

Doch als die Bergwachtler sich für eine Bergung aus der Luft rüsten wollten, schlug das Wetter gegen 21 Uhr schlagartig um. Die Sicht wurde so schlecht, dass an eine sogenannte Windenrettung nicht mehr zu denken war. Daher begannen Einsatztrupps der Bergwacht und der Tiroler Bergrettungsstelle Achenkirch damit, sich durch das schwierige Gelände zu den Betroffenen vorzuarbeiten.

Gesichert durch das Steilgelände.
Gesichert durch das Steilgelände.

Dazu wurden über 400 Meter Seilversicherung installiert. Da ein Vorwärtskommen in der Nacht bei Schneefall sehr schwierig ist, konnten Bergwacht-Einsatzkräfte erst in den frühen Morgenstunden bis zu den Hilfesuchenden vordringen und diese mit heißen Getränken versorgen.

Zu diesem Zeitpunkt waren über 50 Einsatzkräfte unterwegs. Um die seit Stunden arbeitenden Kräfte auszutauschen, wurden gegen 5 Uhr die Bergwachten Schliersee, Bayrischzell und Wasserburg zur Unterstützung angefordert. Mit dem ersten Tageslicht wurden zusätzlich die Rettungshubschrauber Christoph 1 und Christoph Murnau der ADAC Luftrettung angefordert. Mehrere Versuche, die Einsatzstelle anzufliegen, mussten aber aufgrund der Witterung abgebrochen werden.

Erstversorgung noch am Berg

Die beiden erschöpften Wanderer wurden dann zu Fuß durch die Bergwacht an den Seilen hinauf zum Blauberggrat gebracht. Die ungeplante Übernachtung im Freien hatte bei den unterkühlten Wanderer ihre Spuren hinterlassen. Sie wurden noch am Berg in einem Zelt erstversorgt und danach mit einem Geländefahrzeug und Rettungswagen in die Klinik gebracht.

Heute Vormittag wurden die erschöpften Wanderer in einem Notzelt noch auf dem Berg versorgt.
Heute Vormittag wurden die erschöpften Wanderer in einem Notzelt noch auf dem Berg versorgt.

Insgesamt waren gut 100 Retter über 20 Stunden lang im Einsatz. Sie kamen aus den Bergwachten Rottach-Egern, Hausham, Lenggries, Bad Tölz, Schliersee, Bayrischzell, Brannenburg, Samerberg und Wasserburg sowie der österreichischen Bergrettungsstelle Achenkirch.

Außerdem war die Freiwillige Feuerwehr Kreuth im Einsatz. Zwei Hubschrauber der Edelweiss-Polizeifliegerstaffel der bayerischen Landespolizei sowie zwei Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung unterstützten die Helfer aus der Luft.

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