Großteil der Flüchtlinge im Bastenhaus untergebracht

Auch in Tegernsee engagiert man sich sehr für die Flüchtlinge, die aus der Ukraine ankommen. Anlaufstelle ist vor allem das Bastenhaus. Trotzdem braucht man dringend Unterstützung.

Die meisten Flüchtlinge wurden in Tegernsee im Bastenhaus untergebracht.

Veronika Bauer ist eine der aktiven Helferinnen in der Stadt Tegernsee. Auf die Frage, wie viele Kriegsflüchtlinge in der Stadt am östlichen Ufer des Tegernsees eingetroffen seien, antwortet Bauer:

Wir haben 70 Flüchtlinge aufgenommen. Über Zweidrittel davon im Bastenhaus – und die sind ja zumeist schon seit über einem Jahr dort.

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Etwa 15 bis 20 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, befinden sich zusätzlich in der Stadt, berichtet die Helferin weiter. Diese seien zumeist privat bei Freunden und Bekannten untergekommen.

Bauer, die seit der Eröffnung des Bastenhauses die Flüchtlinge dort betreut, macht gleich einmal deutlich, dass sie und ihre Mitstreiterinnen keinen Unterschied zwischen Nationalitäten bei den Menschen machen, die ihr Heimatland aufgrund von Krieg oder Verfolgung verlassen mussten. Die Schicksale seien durchaus ähnlich, wenn auch nicht vergleichbar, stellt Bauer klar und ergänzt: „Jeder, der hier zu uns kommt, hat sein ganz eigenes Schicksal und benötigt unsere Unterstützung.“

Hilfe bei Kinderbetreuung

Auch in der Integrationsarbeit, die seit dem Krieg in der Ukraine deutlich zugenommen habe für die Menschen im Helferkreis, seien die Aufgaben ähnlich. Im Moment sei eine der großen Herausforderungen, Betreuungsplätze für die Kinder zu finden. Da sei das Angebot ohnehin viel zu gering gewesen.

Aber – so macht Bauer deutlich – es werde an Lösungen gearbeitet. Und zwar gemeinsam im gesamten Tegernseer Tal. Derzeit suche man nach geeigneten Räumlichkeiten für die Kinder. Dabei sei weniger der Platz das Problem als die Betreuung an sich. Bauer wird noch deutlicher und startet einen Aufruf:

Wir bitten alle Mitbürger und auch Flüchtlinge, sich zu melden, wenn sie es sich zutrauen und die Zeit haben, die Betreuung einer Kindergruppe zu übernehmen.

Auch passender Wohnraum sei in der Stadt am Tegernsee knapp. Allein 80 Mitbürger stehen bereits jetzt auf der aktuellen städtischen Liste für eine neue Wohnung. Bauer ergänzt: „Da ist es natürlich eine besondere Herausforderung, auch noch zusätzlichen Wohnraum für die Flüchtlinge aus der Ukraine zu stellen.“

Sie selbst gibt aber die Hoffnung nicht auf. Wer seine Hilfe anbieten möchte – sei es bei Wohnraum oder bei der Kinderbetreuung, der kann sich per E-Mail bei den Helferkreisen und Gemeinden rund um den Tegernsee melden. Gerade die Zusammenarbeit der einzelnen Helferkreise am See sei eine große Erleichterung für alle:

Wenn wir in Tegernsee etwas Besonderes benötigen, fragen wir bei den anderen Gruppen nach.

Auch die ukrainischen Flüchtlinge in Tegernsee fahren nach Gmund zum Einkaufen zur „Ringelsocke“ oder treffen sich mit Landsleuten im Bürgerstüberl in Bad Wiessee zum Austausch, berichtet Bauer. Wer Bauer und den Tegernseer Helferkreis unterstützen möchte, kann eine Mail an diese Adresse schicken: helferkreis-tegernsee@tegsee.de.

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