Gründe für Zwangsverlegung aufgeklärt

Wie berichtet, kam es im Holzkirchner Umkreis vor Kurzem zu gleich zwei Zwangsverlegungen. Beide Fälle stehen im Zusammenhang miteinander. Auch im Kreistag vergangenen Mittwoch war dies Thema. Dabei wurden die Gründe für den plötzlichen Abtransport der Familie klar. 

Um weitere Streitigkeiten und Unruhen in den Containern in der Erich-Kästner-Straße zu vermeiden, wurde ein 31-jähriger Nigerianer zwangsverlegt. /Archivbild
Um weitere Streitigkeiten und Unruhen in den Containern in der Erich-Kästner-Straße zu vermeiden, wurde ein 31-jähriger Nigerianer zwangsverlegt. /Archivbild

Der Fall ist bekannt: Im Sommer eskaliert ein Streit zwischen zwei Asylbewerben in den Containern in Holzkirchen. Ein 31-jähriger Nigerianer soll einer Somalierin an den Hintern gefasst haben. Diese schüttete ihm heißes Fett ins Gesicht. Die Frau muss sich vor Gericht wegen schwerer Körperverletzung verantworten, der Mann wird in einen anderen Landkreis verlegt und wegen sexueller Beleidigung angezeigt.

Die beiden Streithähne wurden auseinander gebracht, es könnte wieder Ruhe herrschen in der Holzkirchner Unterkunft. Doch weit gefehlt. Ein Familienvater aus Nigeria, der mit seiner Frau und seinen drei kleinen Kindern in der Unterkunft im Erlacher Weg in Weyarn wohnte, sorgte im Namen seines Freundes – besagtem 31-jährigen Nigerianer aus Holzkirchen – weiter für Unruhen. Am Dienstag wurde die Familie in ihrer Weyarner Unterkunft unangekündigt von Polizei und Landratsamt früh Morgens um sechs Uhr abtransportiert und gegen ihren Willen in den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen verlegt.

Anzeige

Dieser Vorfall wurde auch im Kreistag am Mittwoch kontrovers diskutiert. Man sprach von “Behörden-Willkür”. Martin Walch (SPD) verlangte nach Aufklärung. So ließ Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis verlauten, dass der Familienvater bereits mehrfach als “Aufrührer” auffällig geworden war. Löwis verrät:

Er hat eine enorme Ausstrahlung und die Gabe, Mitbewohner zu beeinflussen.

Bereits bei den Protesten im Juli letzten Jahres vor dem Rathaus sei der Familienvater einer der Aktivisten gewesen. Nun mischte er sich auch in die Streiterei seines Freundes ein, der mit heißem Fett übergossen wurde. Laut dem Bürgermeister habe der Familienvater aus Solidarität zum verletzten Landsmann angedroht, „die Dame entsprechend zu behandeln“.

Landratsamt duldet kein Eigen-Regiment

Ein Gewaltaufruf, den Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) nicht dulden möchte. “Wenn einer der Meinung ist, hier sein eigenes Regiment zu führen, dann können wir solch einen Zustand nicht dulden und das Landratsamt muss eingreifen”, so Rzehak.

Stefan Köck, Verantwortlicher beim Landratsamt erklärte, dass eine Vorankündigung bei einer solchen Verlegung “tunlichst vermieden wird”, da man sonst Gefahr laufe die Person nicht mehr anzutreffen.

Ansonsten sei die Sicherheitslage in Holzkirchen aber stabil, bestätigte der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Holzkirchen Johann Brandhuber. Wie sich die detaillierte Kriminalstatistik von Holzkirchen aufgliedert und was passiert, wenn ein Asylbewerber straffällig wird, können Sie hier nachlesen.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner