Steinerücken in Glashütte

Aktualisierung vom 27. Oktober / 14:45 Uhr
Es bewegt sich was im Glashütter Steinbruch. Seit Sommer 2011 ruht der Betrieb. Doch bald werden wieder Steine abgebaut.

Sorgen um die Natur hatten Anwohner auf den Plan gerufen. Mit einem Infogespräch am kommenden Mittwoch will man nun aufklären.

Der Betrieb am Steinbruch in Glashütte kann wieder losgehen. Archivbild
Der Betrieb am Steinbruch in Glashütte kann wieder losgehen. Archivbild

„Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung wird in Kürze erteilt. Der Betreiber des Steinbruchs Glashütte kann damit den Betrieb wieder aufnehmen.“ So heißt es aus dem Miesbacher Landratsamt von Pressesprecherin Gabriele Dorby.

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Infogespräch am Mittwoch, 29. Oktober, 17 Uhr

Alle Anwohner des Glashütter Steinbruchs sind am kommenden Mittwoch, den 29. Oktober, um 17 Uhr in den Sitzungssaal im Kreuther Rathaus eingeladen. Dort erwarten sie neben Forstbetriebsleiter Stefan Pratsch auch Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Miesbach sowie Bürgermeister Josef Bierschneider.

Das Informationsgespräch soll Aufklärung bringen über das künftige Konzept rund um den Steinbruch. Man will Verständnis bei den Bürgern wecken und den Anwohnern die Bedenken nehmen. In den letzten Jahren hatten sie sich über Lärm, eine zu massive Steinförderung und den Schwerlastverkehr beschwert. Wie wir berichteten, hatte eine Bürger-Petition an den Landtag im Sommer 2011 schließlich das vorübergehende Aus für den Betrieb im Steinbruch bedeutet.

Der Landtag hatte sich gegen eine völlige Schließung ausgesprochen. Und eröffnete damit die Chance für den Forst als Betreiber, ein Ausgleichskonzept vorzulegen. Seit März prüfte die Umweltschutzbehörde das Konzept, bei dem der Fokus vor allem auf Natur- und Artenschutz liegt.

Fortsbetriebsleiter Stefan Pratsch erhofft sich von dem Infoabend, „dass das, was in dem Bescheid drin steht, von den Anwohnern auch akzeptiert und angenommen wird“. Demnach soll die Abbaumenge der Steine insoweit reduziert werden, dass nur für den Eigenbedarf des Tegernseer Tals und nur bedarfsbedingt gefördert wird. Entnommen werden laut Pratsch vor allem große Steine für die Hochwasserverbauung oder als Wandstützen. Ob sich die Bürger mit dem Konzept anfreunden können, wird der Vor-Ort-Termin im Kreuther Rathaus zeigen. So oder so wird der Steinbruch ab Frühjahr den Betrieb aber wieder aufnehmen.

Ursprünglicher Artikel vom 11. September 2014 / 16:17 Uhr mit der Überschrift: Grünes Licht für Steinbruch in Glashütte
Der Steinbruch im Kreuther Ortsteil Glashütte beschäftigt Behörden und Anwohner schon eine ganze Weile. Noch immer steht der Betrieb dort still.

Doch das könnte sich schon bald ändern. Jetzt hat das Landratsamt Miesbach eine Entscheidung gefällt. Kreuth profitiert davon aber erstmal nicht.

„Die Genehmigung zur Wiederaufnahme der Arbeiten ist erteilt“, erklärt der Pressesprecher des Landratsamts Miesbach, Gerhard Brandl. Der Bescheid wird zeitnah an die Bayerischen Staatsforsten geschickt. Damit könnten die Staatsforsten den Betrieb des Steinbruchs in Glashütte schon bald wieder aufnehmen. Lange Zeit herrschte dort Stillstand. Anwohner hatten sich bereits 2011 gegen den ihrer Ansicht nach zu massiven Abbau durch die Bayerischen Staatsforsten ausgesprochen.

Vor allem die Belastung durch den Schwerlastverkehr, der Kies und Schotter aus dem Steinbruch mitten durch die bewohnten Gebiete abtransportierte, sorgte für Kritik. Am Ende reichten die Bewohner eine Petition im Landtag ein, um den Betrieb zu stoppen. Der Landtag sprach sich zwar gegen eine völlige Schließung des Steinbruchs aus, dennoch waren die Bayerischen Staatsforsten dazu aufgerufen worden, dem Landratsamt Miesbach ein Ausgleichskonzept vorzulegen.

Ausgleich erfolgt nicht in Kreuth

Die zuständige Umweltschutzbehörde im Landratsamt hat dieses mittlerweile geprüft und für gut befunden. „Das Konzept wurde so angenommen, wie es die Bayerischen Staatsforsten eingereicht haben“, sagt Brandl. Neben dem Schutz der Anwohner liegt der Fokus vor allem auf dem Natur- und Artenschutz. Anders als bislang angenommen, wird die Naturschutzmaßnahme allerdings nicht in der Nähe des Kreuther Steinbruchs erfolgen.

Man habe vor Ort keine passende Maßnahme finden können, erklärt der Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten, Stefan Pratsch. Stattdessen wird der Ausgleich nun im Kloaschautal in Bayrischzell erfolgen. Dort wird es unter anderem eine Pflegemaßnahme für Schmetterlingsbiotope geben. Außerdem wird das Tal aufgeforstet. Das sei eine Anregung des Landratsamtes gewesen, ergänzt Pratsch.

Die Ausgleichsmaßnahmen finden nicht wie erwartet im Kreuther Ortsgebiet statt.
Die Ausgleichsmaßnahmen finden nicht, wie erwartet, im Kreuther Ortsgebiet statt.

Der Gemeinde Kreuth und dem Areal rund um den Steinbruch in Glashütte bringt das allerdings wenig. „Eine Ausgleichsmaßnahme muss nicht ortsgebunden durchgeführt werden. Sie muss nur im selben Naturraum erfolgen“, erklärt Gerhard Brandl vom Landratsamt die Rechtslage. Und darunter fällt eben auch die Region Bayrischzell.

So oder so haben die Staatsforsten nun grünes Licht für den Betrieb des Steinbruchs gegeben. Man könnte also zeitnah starten. Doch eilig haben es die Verantwortlichen nicht. Man werde vor dem Winter nicht mehr anfangen, verrät Stefan Pratsch. Erst wenn im kommenden Frühjahr der Schnee verschwunden ist, soll ein neuer Eröffnungstermin festgelegt werden. Dann werde man den Bedarf prüfen, so der Forstbetriebsleiter. Im Laufe des kommenden Jahres wird der Steinbruch dann wieder in Betrieb genommen.

Bevor es jedoch wieder losgeht, ist für Ende Oktober eine Informationsveranstaltung für die Anwohner in Glashütte geplant. Dabei soll den Bürgern das neue Konzept rund um den Steinbruch erläutert und Verständnis für den Abbau der Gesteine geweckt werden. Dann wollen die Verantwortlichen auch erläutern, wie der Betrieb in Zukunft ablaufen wird. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest. Gelingt es den Verantwortlichen, die Anwohner zu überzeugen, steht dem Betrieb des Steinbruchs nichts mehr im Wege.

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