Saharastaub kommt über das Tal
Gruß aus der Wüste im Tal

Gestern noch klarer Himmel, heute ist alles etwas milchig. Nein, keine visuellen Folgen des Karfreitagskaters. Der Grund: Saharastaub. Warum ist er da? Ist er gefährlich? Wann geht er wieder?

Mineralischer Besuch aus dem Süden Quelle: ZAMG GeoSphere Austria

Das Wichtigste zuerst: Saharastaub weht seit Jahrhunderten zu uns. Der rote Regen heißt dann Blutregen. Generell sind die Partikel aus der Wüste ungefährlich, Allergiker sollen aber ein wenig darunter leiden. Laut Experten ist er weitaus ungefährlicher als der Feinstaub im Straßenverkehr.

Wo kommt der Staub denn her?

Vor einigen Tagen stürmt es 4000 Kilometer südlich von uns in der größten Trockenwüste der Welt – der Sahara. Hitze und Trockenheit sorgen für besondere Thermik. Millionen Tonnen von kleinen Steinen werden kilometerhoch in den Himmel gewirbelt. Von dort treiben sie Winde in diesem Fall nordwärts über das Mittelmeer und bis zu den Alpen.

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Und was ist da drin?

Saharastaub kann unterschiedliche Bestandteile haben. Es hängt von der Bodenbeschaffenheit ab, in der er entsteht. Je nach Ursprungsort besteht der Staub laut DWD zu großen Teilen aus Alumosilikaten, dazu gehört etwa Ton, Eisenoxiden und Quarz. Auch Kalzit und Gips sind enthalten. Dadurch besteht der Saharastaub aus einer Reihe von Mineralien. Weil der Staub sehr oft selbst weite Strecken über den Atlantik nach Südamerika nimmt, wirkt er dort für die Amazonasregion als natürlicher Dünger.

Ist das Zeug schädlich?

Die Partikel beeinflussen laut DWD die Erdatmosphäre durch Streuung und Absorption eintreffender Sonnenstrahlen, wodurch weniger am Boden ankommen. Der konkrete Einfluss ist jedoch unklar. Zudem dienen die Teilchen als Wolkenkondensationskeime. Der Saharastaub führt daher zur Wolkenbildung. Besonders in hohen Schichten können durch die Teilchen Schleierwolken entstehen. Bei uns könnte er für leichten Regen am Abend im Tal führen. Mischt sich dann der Staub mit dem Regen, entsteht der sogenannte Blutregen. Klingt spektakulärer als er ist. Er hinterlässt nur schmierigen Dreck. Autofahrer fürchten beim Entfernen des Drecks Kratzer auf dem Lack.  

Ja, aber die Allergiker…

Es ist gerade Pollensaison. Das ist der Niesmix für Allergiker. Der Staub kann sich mit den schon in der Luft vorhandenen Pollen mixen und den Effekt der Allergie verstärken. Spätestens morgen ist es mit dem Sahara-Spuk vorbei.

Aber gewinnen wir dem Wüstendreck doch etwas Positives ab: Seit Jahrhunderten kommt er zu uns. Aber in früheren Zeiten fürchteten sich Menschen davor, sahen es als böses Omen. Heute wissen wir dank ausgeklügelter Satellitenüberwachung Tage zuvor, was da aus dem Süden kommt. Wir kennen die Entstehung und wissen um die Folgen. Kurz: Wissenschaft schafft Freiheit – auch zu Ostern…

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