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In Deutschland gibt es eine Reihe gesetzlich vorgeschriebener Versicherungen. Dazu zählen die Kranken- und die Pflegeversicherung, die Rentenversicherung sowie die Arbeitslosenversicherung. Die meisten der Pflichtversicherungen werden automatisch vom Gehalt abgezogen. Um beispielsweise die Krankenversicherung muss man sich jedoch selbst kümmern. 2016 bleibt der Beitragssatz mit 14,6 Prozent stabil, allerdings steigt bei vielen Krankenkassen die Höhe der einkommensabhängigen Zusatzbeiträge.
Laut Bundesgesundheitsministerium müssen Verbraucher mit einer Mehrzahlung von durchschnittlich 1,1 Prozent rechnen. Die beiden größten Krankenkassen Deutschlands, die Techniker Krankenkasse sowie die Barmer GEK, liegen damit bei einem Gesamtbeitrag von 15,6 bzw. 15,7 Prozent. Die AOK Bayern liegt ebenfalls bei einem Beitrag von 15,7 Prozent. Die DAK ist Deutschlands teuerste Krankenkasse und fordert ab 2016 sogar 16,1 Prozent.
Weitere Pflichtversicherungen
Auch die KFZ-Versicherung berechnet vielerorts ihre Beiträge neu. Sie gehört ebenfalls zu den Pflichtversicherungen für all diejenigen, die ein Auto besitzen. Den Versicherungsanbieter kann man auch hier frei wählen. Der Versicherungsbeitrag der KFZ setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Eines der wichtigsten Merkmale für die Beitragshöhe ist die Regionalklasse, die jährlich anhand von Unfallstatistiken und Autodiebstählen neu kalkuliert wird. Bayern gilt generell als teures Regionalklassengebiet.
Das Ostallgäu hat beispielsweise in diesem Jahr deutschlandweit die höchste Schadenbilanz in der Kaskoversicherung. Im Landkreis Miesbach gibt es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen in der Regionalklasse, obwohl die Autofahrer in der Region so einiges mitmachen mussten. Nicht allein die Regionalklasse entscheidet über die Beitragshöhe. Auch Merkmale des Fahrers (beispielsweise Alter und Schadenfreiheitsklasse) sowie des zu versichernden Fahrzeugs (Baujahr, Fahrzeugtyp) spielen eine wichtige Rolle. Um den genauen Beitrag zu ermitteln, kann man beispielsweise den KFZ-Versicherungsrechner der CosmosDirekt benutzen.
In Deutschland zählen die private Haftpflicht und die Berufsunfähigkeitsversicherung zu den freiwilligen, jedoch unverzichtbaren Policen. Die Haftpflichtversicherung schützt im Notfall vor dem finanziellen Ruin, denn bereits eine kleine Unachtsamkeit kann einen Millionenschaden verursachen – vor allem dann, wenn man eine andere Person schädigt. Wer beispielsweise einem Radfahrer unabsichtlich in den Fahrweg läuft, sodass dieser stürzt und schwer verletzt wird, kann schnell mit Behandlungskosten im siebenstelligen Bereich rechnen. Neben der eigentlichen ärztlichen Behandlung können zum Beispiel Reha-Aufenthalte oder sogar lebenslange Pflege enorm teuer werden.
Unverzichtbare Versicherungen
Kommt in diesem Fall die private Haftpflicht für die Summe auf, wird nicht nur der Versicherte vor einem finanziellen Drama bewahrt, auch der Geschädigte erhält dank des Geldes eine entsprechende Versorgung. Meistens sind ganze Familien mit einer Police abgesichert. Kinder, die in ihre erste Ausbildung starten oder ein Studium beginnen, sind jedoch nur noch eingeschränkt über die Familie versichert. Die Haftpflicht greift in der Regel nur bis zum Ende des ersten Ausbildungsjahres und maximal bis zum 25. Lebensjahr des Kindes. Danach muss es sich selbst versichern.
Je nach Ausbildung oder Berufsfeld ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung unentbehrlich. Wer sich allein vom Arbeitslohn finanziert oder in einem Beruf arbeitet, in dem das Unfall- oder Erkrankungsrisiko sehr hoch ist, braucht eine Berufsunfähigkeitspolice. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht nämlich selten aus, um davon leben zu können. Der Versicherungsvertrag sollte so früh wie möglich abgeschlossen werden, denn der Beitrag errechnet sich unter anderem über den aktuellen Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers. Wer bereits krank ist, wird von den Versicherungen voraussichtlich abgelehnt werden, da die Wahrscheinlichkeit zu groß ist, dass die Versicherung tatsächlich zahlen muss.
Allgemein gilt zudem: Je gefährlicher der Arbeitsplatz, desto teurer höher der Versicherungsbeitrag. Laut Erwerbsunfähigkeitsrente zählen unter anderem Gerüstbauer, Dachdecker, Bergleute, Pflasterer und Fleischwarenhersteller zu den gefährlichsten Berufsfeldern. Vergleichsweise sicher sind hingegen Physiker, Ärzte, Rechtsvertreter, Architekten und Unternehmer. Wie die erste Branchenstatistik des Gesamtverbundes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Januar ergab, kann jemand, der eine Berufsunfähigkeitspolice abgeschlossen hat, im Notfall mit schnellen und unkomplizierten Leistungen seitens der Versicherer rechnen.
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