Hätte der Unfall verhindert werden können?

Letzte Woche kam es auf der A8 zwischen Holzkirchen und Weyarn zu einem schweren Unfall. Ein LKW-Fahrer fuhr mit rund 80 km/h ungebremst auf ein Stauende zu und schob einen Audi unter einen anderen LKW. Ein Unterfahrschutz für LKW könnte das Risiko solcher Unfälle drastisch reduzieren.

Ein Unterfahrschutz hätte die Verletzungen des Unfalls auf der A8 drastisch reduziert.
Ein Unterfahrschutz hätte die Verletzungen des Unfalls auf der A8 erheblich reduzieren können.

Letzte Woche gab es auf der A8 zwischen Holzkirchen und Weyarn einen schweren Unfall. Ein LKW fuhr ungebremst auf ein Stauende zu und krachte dabei auf einen anderen LKW. Dazwischen hatte er einen Audi eingeklemmt. Der ADAC arbeitet seit Jahren an einem Unterfahrschutz für LKW, die das Risiko solcher Unfälle drastisch reduzieren könnten.

Jetzt können sie Ergebnisse vorweisen. Die EU-Richtlinien setzen nun einen Unterfahrschutz für LKW in ganz Europa voraus. Doch zufrieden ist der ADAC noch nicht: nur einer ihrer drei geforderten Punkte wurde von der EU umgesetzt. Für weniger als 100 Euro pro Fahrzeug hätte man mehr als 50 Prozent der tödlichen Verletzungen bei Unfällen verhindern können, dem Gesetzgeber war das jedoch zu teuer. Hubert Paulus, Sicherheitsexperte des ADAC in Landsberg, erklärt:

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Wir können nur Missstände aufzeigen und Vorschläge machen, aber auf die endgültige Entscheidung haben wir keinen Einfluss.

Ein weiteres Ziel des ADAC ist die Verbesserung von sogenannten Fahrerassistenzsystemen (FAS). Es handelt sich dabei um Notbremssysteme, die nun auch in PKWs vermehrt eingebaut werden sollen. Dadurch soll ein Fahrzeug automatisch abbremsen, wenn es ein stehendes Objekt vor sich erfasst. „In fünf Jahren wird jedes Fahrzeug ein FAS haben“, meint Paulus.

Durch Chrash-Tests werden Unfälle simuliert und solche Systeme getestet. Christian Adler von der Technikabteilung des ADAC in München meint: „Wir setzen die Sicherheitslatte immer höher an, die Systeme sollen immer besser werden.“ Der ADAC teste schärfer als die EU-Standards es vorgeben. “Wir werden immer weiter testen, Stillstand bringt nichts.“

Die Zahlen sprechen für sich

In den letzten 15 Jahren sind die Unfallzahlen in Deutschland von 10.000 auf 3.500 gesunken. Paulus hat jedoch eine klare Meinung zu Unfällen: „Ein Autofahrer, der auf die Straße schaut, fährt keinen Fußgänger an, er fährt nicht auf ein Stauende drauf und kommt auch nicht von der Fahrbahn ab.“

Aktive Sicherheitssysteme seien in den vergangenen Jahren vor allem deshalb immer wichtiger geworden, da sich Autofahrer zu leicht ablenken lassen, beispielsweise durch Handys, Musik oder Telefonate. Paulus rügt die Bevölkerung: „Welcher Anruf ist so wichtig, dass man ihn hinterm Steuer annehmen muss? Kann man nicht einfach kurz anhalten und zurückrufen?“

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