Ein weiter Weg zu gehen

In gut zwei Wochen beginnt der Schultag für einige Fünftklässler mit einem langen Spaziergang: Rund 15 Minuten braucht man zu Fuß vom Gmunder Bahnhof bis zur Realschule.

Bis die Haltestelle fertig ist, dauert es noch. Derzeit werde an den Plänen gearbeitet, sagt Heino Seeger, Geschäftsführer der Tegernsee-Bahn. Wenn es nach ihm geht, hält die BOB schon im kommenden Jahr hier.

Direkt an der neuen Realschule soll die BOB-Haltestelle entstehen.
Direkt an der neuen Realschule soll die BOB künftig halten. Archivbild

Die Bauarbeiten für die Haltestelle an der Realschule seien der kleinste Teil, der geleistet werden müsse, damit die BOB in den kommenden Jahren dort halten könne, sagt Heino Seeger, Geschäftsführer der Tegernsee-Bahn-Betriebs GmbH. Dass die Haltestelle gebaut wird, steht für ihn außer Frage.„Ich hoffe, dass man im nächsten Jahr schon etwas davon sehen wird”, sagt er.

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Doch bis dahin ist noch ein langer Weg zu gehen – nicht nur für die Schüler der Realschule. Zunächst muss ein Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Die dafür nötigen Unterlagen und einen Planentwurf erstellt derzeit ein Ingenieurbüro. „Das Verfahren selbst wird rund ein Jahr in Anspruch nehmen“, schätzt Seeger.

Anwohner befürchten Lärmbelastung

Wie schnell es vorangeht, hängt auch von der Reaktion der Anwohner ab. „Es kommt darauf an, wie viele Einsprüche es gegen das Projekt geben wird“, sagt Seeger weiter. Dass es weiter Widerstand geben wird, ist sicher. Denn Anwohner der benachbarten Bernöckersiedlung haben bereits Bedenken geäußert und Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Sie befürchten eine höhere Lärmbelastung durch das Halten und Anfahren der BOB. Dies muss in der Planung berücksichtigt werden.

Berechtigt könnte diese Erwartung schon dadurch sein, dass die BOB außerhalb der Schulzeiten nicht einfach durchrauschen soll: „Wir wollen die Haltestelle regelmäßig bedienen“, sagt Seeger. Nach dem derzeitigen Fahrplan würden die Anwohner ein Stoppen und Halten etwa alle 15 Minuten hören. Und das unter der Woche zwischen 05:00 und 23:00 Uhr. Ein Problem sieht Seeger darin nicht: „Die Geräuschentwicklung liegt innerhalb der Grenzwerte“, hält er dagegen.

Planentwurf soll im Herbst fertig sein

Aus dem Rathaus gebe es dazu nichts Neues, lässt Bürgermeister Georg von Preysing verlautbaren. Er warte jetzt erstmal den Planentwurf ab. Das letzte Wort im Haltestellenprojekt „Finsterwald“ hat dann die Regierung von Oberbayern. Ihre Zustimmung würde die Genehmigung für den Bau bedeuten. Dann kann alles sehr schnell gehen.

Doch zuerst müssen die Ingenieure tüfteln. Für den Bau muss die Gleisanlage auf den geplanten Bahnsteig zugeschnitten werden. Die Technik an der Haltestelle muss zudem auf den Bahnübergang über die Tölzer Straße angepasst werden. Auch die Signalanlage gilt es entsprechend einzustellen. Dazu kommen Anpassungen aufgrund der Einsprüche von Behörden und Bürgern, die im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zu erwarten sind.

Wie teuer der Bahnhalt für die Finsterwalder und die Realschüler insgesamt wird, könne man derzeit aber nicht einschätzen. Dafür müsse man die Pläne des Ingenieurüros abwarten, so von Preysing weiter. Diese sollen noch im Herbst fertig sein. Dann will man sofort das Planfeststellungsverfahren beantragen.

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