Wenige Tage nach der Wiedereröffnung sorgte dann das Pfingst-Hochwasser für einen Schaden in beträchtlicher Höhe. Nun, nach über drei Monaten, konnte der Laden wieder eröffnet werden.
Die Mitarbeiter in dem Rottacher Optikergeschäft mussten in diesem Jahr gleich zwei schwere Situationen meistern. Vor allem die Wochen Ende Mai und Anfang Juni werden die Angestellten wohl so schnell nicht vergessen.
In der Nacht auf den 23. Mai brachen unbekannte Täter in die Filiale in der Rottacher Seestraße ein und erbeuteten Brillen im Wert von knapp 100.000 Euro. Trotz umfangreicher Ermittlungen fehlt den Beamten bis heute eine heiße Spur.
Erst der Einbruch …
Doch Emberger steckte den Kopf nicht in den Sand und sperrte – vom ersten Schock wieder erholt – nur vier Tage später seinen Laden wieder auf. Zudem gelang es ihm, innerhalb kürzester Zeit neue Ware zu besorgen. „Bedingt durch unser enges Filialnetz und die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, konnte ich innerhalb von drei Tagen die Regale komplett auffüllen“, erinnert sich Emberger. Dass der Einbruch jedoch nicht die letzte böse Überraschung in diesem Jahr sein sollte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen.
… dann das Hochwasser
Im Laufe der folgenden Woche zogen immer wieder starke Tiefdruckgebiete über Bayern und brachten immense Regenfälle mit sich. Auch der Tegernsee stieg immer höher. „Am Sonntagvormittag rief unser Vermieter an, dass der See in der Seestraße bereits deutlich über die Ufer getreten sei und eine bedrohliche Höhe erreicht habe“, so Emberger.
Seine Tochter und er machten sich sofort auf den Weg und begannen den Eingang zum Geschäft mit Sandsäcken zu sichern. Emberger hatte bereits das Hochwasser von 1999 hautnah miterlebt und kennt daher die verheerenden Auswirkungen, die solche Wassermassen haben können. Im Laufe des Sonntags bestand, so Emberger, jedoch die Hoffnung, das Wasser aus dem Laden fernhalten zu können.
Doch nach und nach bahnte sich das Wasser – trotz Wasserpumpen – langsam seinen Weg in den Laden. Gegen drei Uhr morgens stellte dann das E-Werk die Stromversorgung aus Sicherheitsgründen ab. Doch ohne Strom lief auch die Wasserpumpe nicht mehr. „So mussten wir unter Tränen zusehen, wie das Geschäft abgesoffen ist“, schildert der Geschäftsinhaber die dramatische Lage.
Erst nach mehreren Tagen sank der Pegel wieder, und das Wasser verschwand. Erst jetzt wurde deutlich, welchen Schaden die Flut angerichtet hatte. Die komplette Einrichtung und die Ware waren hinüber, der Fußboden musste raus, die Wände zum Teil abgeschlagen werden.
Drei Monate dauerte es allein, bis der Laden wieder getrocknet war. Die Mitarbeiter mussten zum Teil ihren Jahresurlaub nehmen oder wurden in anderen Filialen eingesetzt. Immerhin hat die Versicherung in der vergangenen Woche eine erste Rate gezahlt.
Ende der Leidenszeit
Doch seit vergangenen Freitag hat die Leidenszeit für Robert Emberger ein Ende. Am 13. September – dreieinhalb Monate nach dem Hochwasser – konnte das Geschäft in der Rottacher Seestraße wieder eröffnen. „Das einzig Gute an dem Hochwasser ist, dass wir nun wieder neueste Ware im Laden haben“, versucht Emberger den Ereignissen Anfang Juni etwas Positives abzugewinnen.
Jetzt ist der Unternehmer wieder froh, Kunden in der Filiale in Rottach-Egern begrüßen zu dürfen. „Auch in den Monaten, in denen wir geschlossen hatten, erreichten uns viele Anrufe von Kunden, die uns Mut zusprachen. Für diese Anteilnahme werden wir uns jetzt einfach mit guten Angeboten bedanken.“
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