Hat die BOB eine Zukunft?

Wie zukunftssicher ist die BOB-Verbindung zwischen München und Holzkirchen? Der Fahrgastverband ProBahn zeigt sich besorgt um die Attraktivität von Regionalzügen im Oberland. Die sind chronisch unterfinanziert.

Die Unterfinanzierung sei bereits zu spüren: Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert in einer Online-Petition höhere Zuschüsse vom Bund für den Betrieb von Regionalzügen.
Die Unterfinanzierung sei bereits zu spüren: Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert in einer Online-Petition höhere Zuschüsse vom Bund für den Betrieb von Regionalzügen.

“Wir wollen nicht, dass es zu Kürzungen im Fahrplanangebot kommt oder die Fahrpreise noch massiver als bisher angehoben werden”, teilt Norbert Moy, Vorsitzender von PRO BAHN Oberbayern, mit. “Wenn das Geld aber nicht reicht, werden letztendlich die Fahrgäste die Leidtragenden sein”.

Grund für die Kritik ist die Finanzierung des regionalen Eisenbahnverkehrs. Seit Monaten fordern die Länder und Gewerkschaften wie die EVG eine Erhöhung der Mittel. Ein durch den Bundestag beauftragtes Gutachten hatte einen jährlichen Bedarf in Höhe von 8,5 Milliarden Euro ermittelt. Die Bundesregierung hatte aber nur 7,4 Milliarden Euro vorgesehen – eine Steigerung um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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Mängelverwaltung statt Vorwärtsstrategie

Nach Einschätzung von ProBahn sei die Unterfinanzierung im Oberland bereits zu spüren. Statt die Fahrpläne zu erweitern und die Taktung der Züge bis Miesbach oder Tölz auf einen Halbstundentakt zu verdichten, wurden nur wenige zusätzliche Züge bestellt, um die ärgsten Überfüllungen zu vermeiden. In den Abendstunden sollten jedoch Zugverbindungen reduziert werden.

Als Mängelverwaltung bezeichnet Moy diese Strategie: „Wir brauchen im Oberland eine Vorwärtsstrategie für Bahn und Bus – aber jetzt bremst der Bund und will bei den sogenannten Regionalisierungsmitteln für die Schiene sparen.“ Zudem seien die Gebühren für die Nutzung der bundeseigenen Schienenwege und Stationen massiv gestiegen, beklagt der Fahrgastverband. Für den Betrieb der Züge bleinbe so immer weniger Geld übrig. Auch für die Verlängerung der S7 nach Geretsried werden aber zusätzliche Mittel gebraucht.

PRO BAHN hat deshalb eine Online-Petition an den Bundestag initiiert, um auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam zu machen. Der Fahrgastverband fordert, die Zuschüsse für den Betrieb von Regionalzügen und S-Bahnen zu erhöhen und bis 2030 verbindlich festzulegen. Außerdem soll eine jährliche Steigerungsrate in Höhe von zwei Prozent vereinbart werden, gemäß den Vorschlägen der Länderverkehrsminister.

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