Holzhäuser erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Laut einer Studie der European Wood-based Panel Association (EPF) wurden 2019 in Europa rund 35 Prozent aller Neubauten in Holzbauweise errichtet. Doch sind all diese Hausbauer glücklich mit ihrer Entscheidung, Holz als Baustoff gewählt zu haben? Wer die Vor- und Nachteile von Holz beim Hausbau berücksichtigt, wird sicher schnell entscheiden können, ob es die richtige Wahl ist:
Bauen mit Holz? – Nur mit Fachexpertise!
Folgend sollen einige Behauptungen über Holz auf den Prüfstand gestellt werden. Vorweggenommen sei aber, dass es beim Bauen mit Holz unabdingbar ist, sich vorher professionell beraten zu lassen. Denn Holz ist nicht gleich Holz. Je nach Art und Dichte eignet es sich unterschiedlich gut als Baumaterial und auch bei der Pflege können Unterschiede auftreten.
- Kosten – bauen mit Holz ist teuer
Antwort: Jein. Der Bau eines Holzhauses kann teurer sein. Je qualitativ höherwertiger ein Holz ist, desto größer ist sein Preis. Zudem können spezielle Konstruktionsanforderungen die Kosten in die Höhe treiben. Eben die Konstruktion kann auf der anderen Seite auch die Ausgaben reduzieren. Holz ist im Vergleich zu Beton und Stahl leichter. Dies mindert die Anforderungen an das Fundament und die strukturelle Unterstützung. Zudem ist der Bau mit Holz in der Regel schneller abgeschlossen. Holzelemente können vorgefertigt werden und müssen auf der Baustelle selbst nur noch montiert werden. Eine verkürzte Bauzeit führt zu geringeren Kosten.
- Holz ist schädlingsanfällig
Antwort: Es kommt auf die richtige Pflege an. Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft aus. Das kann bei unsachgemäßer Bauweise oder mangelnder Wartung zu Schimmel, Fäulnis oder Befall durch Schädlinge führen. Bei richtiger Abdichtung und regelmäßiger Wartung droht jedoch keine Gefahr. Fachleute können Auskunft über den optimalen Wetterschutz geben.
- Ein Holzhaus brennt binnen Sekunden nieder
Antwort: Falsch. Zugegeben, in Vergleich zu anderen Baustoffen hat Holz eine niedrigere Feuerbeständigkeit. Jedoch können moderne Holzbauweisen, die auf Brandschutzstandards basieren, eine ausreichende Feuerwiderstandsfähigkeit bieten. Man kann sehr gut das Brandverhalten des eingesetzten Holzes berechnen. In der Regel bleibt ausreichend Zeit, um Lebewesen aus brennenden Holzhäusern zu bergen. Vor allem wenn Brandschutzmaßnahmen wie der Einsatz von Rauchmeldern ergriffen werden.
- In einem Holzhaus hört man alles
Antwort: Ja, wenn nicht zusätzlich schallisolierende Materialien zum Einsatz kommen. Von Natur aus besitzt aber auch Holz eine gewisse Schallisolierung aufgrund seiner dämpfenden Eigenschaften. Holz absorbiert und reflektiert den Schall, sodass es zu einer angenehmen Raumakustik kommt.
- Ständig muss man streichen
Antwort: Nein. Ein Holzhaus erfordert zugegebenermaßen regelmäßiger Pflege und Instandhaltung. So kann mit Holzschutzmitteln Schädlingsbefall vorgebeugt werden und ein Oberflächenschutz das Material vor Witterungseinflüssen und UV-Strahlen schützen. Jedes Jahr muss diese Behandlung jedoch nicht erfolgen. Wichtig ist es, regelmäßige Kontrollgänge durchzuführen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. Sollten bei diesen Betrachtungen Schwachstellen auffallen, sind diese umgehend in Angriff zu nehmen.
Ist das Bauen mit Holz sinnvoll?
Man sollte sich beim Bauen mit Holz immer bewusst machen, dass es sich um einen natürlichen Rohstoff handelt. Dieser bedarf Schutz und Pflege. Kann man mit den Kosten für die Instandhaltung leben und greift man auf die Expertise eines Fachmanns zurück, hat man sicher viel Freude mit seinem Objekt. Zusätzlich ist Holz umweltfreundlich. Es ist nachwachsend und lässt sich auf natürlichem Weg entsorgen. Durch seine feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften schafft es ein Wohlfühlklima. Es lohnt sich somit auf jeden Fall Holz als Baustoff in Betracht zu ziehen.
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