Heute ist wieder Montag ...
Funktionierst du noch oder lebst du schon?

Die Arbeitswoche geht wieder los und dein Stresspegel steigt schon? Ich verrate dir, wie du entspannter durch deine Woche kommst, auch wenn das Leben dich fordert. 

Zähneputzen – geht auch achtsam und muss eh sein. Foto: Henrik Lagercrantz / Unsplash.

Dein Tag ist eine einzige To-do-Liste? Kaum ist eine Aufgabe bewältigt, denkt sich dein Kopf schon die Nächste aus? Ich jedenfalls kenne das. Hier kann ich also gleich mal mit dem Vorurteil aufräumen, YogalehrerInnen seien immer tiefenentspannt und meditieren sich durch ihren Alltag.

Yoga, Haushalt, Teddybär

Es gibt Tage, da weiß ich am Morgen nicht, wie ich alle Aufgaben schaffen soll. Diese Woche zum Beispiel: Ich habe Familien-Besuch, eine private Feier steht an, dazu kommen sechs Yogastunden, ein Tages-Retreat zum Thema Selbstliebe und ein Coaching-Workshop. Nebenbei gestalte ich Werbeplakate für meine Yogastunden, will diesen Artikel hier pünktlich abgeben und natürlich – meiner Tochter gerecht werden. Den Teddybären verarzten, gehört dazu. Da fällt mir ein, dass wir einen neuen Kinderpass brauchen, weil wir nächste Woche in den Urlaub fliegen …

An solchen Tagen schmerzen mein Rücken und Nacken (ja, trotz Yoga), ich bin angespannt und meine Gedanken sind rastlos. Die Buchstaben in meinem Laptop verschwimmen vor meinen Augen und ich habe Kopfschmerzen, weil ich vergessen habe, genug zu trinken. Ich fühle mich erschöpft und will eigentlich nur liegen. Aber das geht ja nicht, denn … Siehe oben. Ich bin sicher, du kennst das auch. Aber ich habe eine gute Nachricht für dich: Es gibt ein wirksames Mittel gegen Stress und Anspannung, das ich selbst seit Jahren anwende, und es heißt Präsenz.

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Mit Mikro-Pausen im Jetzt landen

Ganz bewusst den gegenwärtigen Moment wahrnehmen, die rasenden Gedanken in den Hintergrund treten lassen und für einen Moment nicht so ernst nehmen. Ein paar tiefe Atemzüge nehmen und deinen Körper spüren. Falls du gerade innerlich aufrufst „Ich habe keine Zeit dafür“, kann ich dich beruhigen. Präsenz kannst du ganz einfach in deinen Tagesablauf integrieren.

  1. Sinne wahrnehmen: Bei kleinen Dingen, die du täglich tust: Zähneputzen, Anziehen, Duschen. Lass den Moment ganz bewusst auf dich wirken. Nimm mit deinen Sinnen die Erfahrung auf. Schmecke die Zahnpasta, spüre den Stoff deiner Kleidung, nimm den Duft deines Duschgels wahr.
  2. Mikro-Pausen: Stelle deinen Timer dreimal täglich und nimm dir jeweils 30 Sekunden Zeit, um nichts zu tun! Hör auf, mit dem was du tust und schaue dich dort wo du bist, aufmerksam um. Nimm deine Umgebung wahr: Personen, Objekte, Details. Was fällt dir auf?
  3. Bewusst aufatmen: Stelle deinen Timer dreimal täglich, um mindestens fünf bewusste Atemzüge zu nehmen. Schließe deine Augen und nimm wahr, wie die Luft in deine Lungen hinein und wieder hinausströmt. Wie sich dein Körper dabei bewegt, ohne dass du etwas dafür tun musst. Achte auf die Atempause zwischen Aus- und Einatmung.

Seit Jahrtausenden lehren Yogis, wie wir uns mithilfe unserer Atmung und Sinneswahrnehmungen erden können. Ein überaktiver Geist und erschöpfter Körper sind weder angenehm noch effizient. Im Gegenteil: sie kosten uns Energie. Wenn wir aus einem gestressten Modus heraus unsere Arbeit erledigen oder in Beziehung treten, stehen wir nicht in unserer Kraft und schöpfen nur einen kleinen Teil unseres Potenzials aus. Wir ärgern uns über die Schlange an der Supermarktkasse (Warum brauchen andere Menschen eigentlich auch Lebensmittel?), und auf der Autofahrt zum nächsten Termin springt die Ampel von Grün wieder auf Rot, weil wir mit offenen Augen geschlafen haben. Aber das Schlimmste ist, dass wir unseren Tag nicht wirklich genießen können, weil wir innerlich unruhig sind und nicht in unserer Mitte.

Indem wir bewusst Pausen einlegen und uns wieder mit unserem Körper verbinden, beruhigen wir unser Nervensystem und setzen Energie frei. Als hätte jemand unsere Batterie aufgeladen. Wir fühlen uns frisch, fokussiert und lassen uns nicht so schnell stressen. Natürlich ist das ein Entwicklungsprozess; auch ich verändere mich nicht über Nacht. Aber je mehr du es übst, desto schneller wird das selbstverständlich. Immer mal wieder innehalten – beim Zähneputzen zum Beispiel – aber mit Präsenz.

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