Highspeed für die Peripherie

Ohne gute Internetverbindung geht es heute nicht mehr. Und eine Geschwindigkeit der Datenübertragung von 25 Megabit pro Sekunde ist zwar gut, aber nicht wirklich zukunftsfähig. Dies ist bislang noch der Standard in Waakirchen – doch das soll sich nun verbessern.

In der letzten Gemeinderatssitzung stellte Kabel Deutschland ein Konzept zum Ausbau des Breitband-Internetzugangs vor. Doch ein Problem bleibt ungeklärt: Wie kommt das schnelle Internet in die abgelegenen Ortsteile?

Eine schnelle Internetverbindung, wie hier im Gmunder Zentrum, ist heutzutage ein Standortfaktor.
Eine schnelle Internetverbindung ist heutzutage ein Standortfaktor / Archivbild aus Gmund

„Waakirchen ist sehr gut aufgestellt“, sagt der Geschäftsleiter der Gemeinde, Franz Schweiger. Was die Breitband-Versorgung betrifft, gehört die Gemeinde laut Bericht von Kabel Deutschland zu den am besten ausgestatteten Gemeinden in ganz Deutschland. 80 Prozent – das entspricht über 2.000 Haushalten – sind bereits an Kabel Deutschland angebunden. Deswegen fiel auch die Wahl für das erste Ausbauangebot auf diesen Anbieter. Wie Bürgermeister Josef Hartl betont, sollen jedoch auch noch alternative Angebote bei anderen Anbietern, wie beispielsweise der Telekom, eingeholt werden.

Anzeige

„Fast eine Werbeveranstaltung“

Geplant ist vor allem eine Erhöhung der Datengeschwindigkeit: Ab April soll sich diese von 25 auf 100 Megabit pro Sekunde erhöhen. Das Hauptkabel verläuft zwischen dem Bahnhof Schaftlach und dem Bahnhof Tegernsee. An dieses Kabel könnte der Ausbau anschließen. Ob jedoch auch kleinere, abgelegene Ortsteile wie Staudach, Riedern oder Piesenkam daran angeschlossen werden können, ist bislang unklar. Giuseppina Balistreri, die als Gebietsmanagerin für Neubaugebiete von Kabel Deutschland vor Ort war, konnte hierzu keine genaueren Auskünfte geben. Und genau darin sehen Kritiker das Problem.

Wie Gisela Hölscher von den Freien Wählern erklärt, müsse man zwischen den einzelnen Ortsteilen differenzieren. Nicht überall sei die Versorgung gut. Und schon gar nicht so gut, wie es die Vertreterin von Kabel Deutschland darstellt: „Das Ganze war fast eine Werbeveranstaltung von Kabel Deutschland“, resümiert die FWG-Gemeinderätin.

„Totales Buschland“

Ähnlich kritisch sieht es der Waakirchner Rudi Reber. Von dem, was vorgestellt wurde, sei nicht alles Gold, was glänze. „Die Versorgung ist nicht optimal“, sagt er. Gerade die Peripherien seien „totales Buschland“. Der Ausbau sei jedoch, trotz noch bestehender Probleme, auf einem richtigen Weg.

Reber weist außerdem auf die Notwendigkeit des Ausbaus im Hinblick auf die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit Waakirchens als Gewerbestandort hin: „Eine Erhöhung der Datenübertragungsgeschwindigkeit ist vor allem für die Konkurrenzfähigkeit der angesiedelten Firmen wichtig.“

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein