Ursachen bekämpfen
Die Brisanz des Themas „Häusliche Gewalt“ zeigt eine Kriminalstatistik aus dem Frühjahr 2014 von der Agentur der Europäischen Union für Menschenrechte. Daraus geht hervor, dass eine von drei Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr körperlich und / oder sexuell missbraucht wurde. Eine wichtige Aufgabe von Polizei und Beratungsstellen ist es daher, die Opfer der Gewalthandlungen zu schützen und zu begleiten.
Um langfristig etwas gegen die Gewalt in den eigenen vier Wänden unternehmen zu können, möchte man sich in Zukunft auch intensiver mit den Tätern auseinandersetzen. Damit hofft die Polizei nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Konflikte bekämpfen zu können.
Trainingsprogramm für Täter
Auch im Landkreis Miesbach möchten die Polizeidienststellen die “Täterarbeit” verstärken und unterzeichneten dafür einen Kooperationsvertrag mit der Männerberatungsstelle Südostbayern. Konkret funktioniert die neue Zusammenarbeit so, dass die Polizei unter Zustimmung des Täters die Kontaktdaten an die Männerberatungsstelle weitergibt. Diese kontaktieren den Täter und bieten ihm Beratungs- oder Trainingsprogramme an.
Das Ziel der Arbeit mit den Tätern ist eine möglichst schnelle Beendigung der Gewalt. Außerdem möchte man den gewaltbereiten Männern Hilfestellungen für friedliche Konfliktlösungen geben. Die Beratungsstelle spricht von “alternativen Handlungsmöglichkeiten”. Für betroffene Familien kann die Täterarbeit ein erster Schritt in ein gewaltfreies Zusammenleben sein.
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