Hochwassergefahr rund um den Tegernsee – Sandsäcke liegen bereit

Wie bereits gestern berichtet, spitzt sich die Unwetterlage im Tal langsam zu. Die Regenfälle halten weiter an, und bis Sonntagabend könnten laut diversen Wettermodellen rund 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter Niederschlag fallen. Das entspricht den Mengen eines ganzen Monats.

Bisher gibt es noch keine Probleme, wie uns die Feuerwehren rund um den See bestätigen. Wenn es aber so weiter regnet, werden Einsätze am Wochenende nicht ausbleiben.

In Bad Wiessee stehen schon einige Bänke unter Wasser
Die Wiesseer Seepromenade heute Mittag

Hochwasser und Murenabgänge sind im Tegernseer Tal keine Seltenheit. Der See steigt bei langem Regen aufgrund der vielen Zuflüsse schnell an und tritt irgendwann über die Ufer. Und auch Erdrutsche bleiben bei solchen Wetterverhältnissen meist nicht aus. Bisher sei allerdings alles im Normalbereich, wie uns Michael Haller von der Freiwilligen Feuerwehr Tegernsee heute auf Nachfrage bestätigt.

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Doch das könnte sich am Wochenende durchaus noch ändern. „Wenn es so weitergeht, werden wir wieder alle unser Wochenende auf Einsätzen verbringen“, befürchtet Thomas Wolf von der Kreuther Feuerwehr.

Hochwasserlage könnte sich bis Sonntag deutlich verschärfen

In Tegernsee sei der Seespiegel derzeit schon erhöht, größere Probleme gäbe es aber noch nicht, so der Tegernseer Kommandant Haller. Die meisten Sorgen bereiten den Einsatzkräften die Häuser direkt am See, da diese bei Hochwasser direkt betroffen sind. Sollte das Grundwasser steigen, wären Keller im gesamten Ortszentrum betroffen. Murenabgänge befürchtet man in Tegernsee derzeit aber nicht. „Das kann man nicht vorhersagen. Das passiert immer innerhalb von ein bis zwei Stunden durch Risse im Boden“, so Haller.

Auch Thomas Wolf sieht die Lage in Kreuth im Moment noch entspannt. „Wenn es allerdings nicht aufhört zu regnen, könnten wir das Hochwasser von 1999 übertreffen.“ Wenn sich das bewahrheiten sollte, müsste der Wasserstand noch um ganze 1,40 Meter ansteigen. Wie schnell der Pegel allerdings am Tegernsee steigen kann, hat man im Januar dieses Jahres gesehen. Damals ging er innerhalb von 24 Stunden um einen knappen Meter nach oben.

Der aktuelle Pegelstand in St. Quirin und die markantesten Hochwassermarken der vergangenen Jahre.
Der aktuelle Pegelstand in St. Quirin und die markantesten Hochwassermarken der vergangenen Jahre.

Jetzt müsse man, so Wolf, aber erst mal die nächsten 24 Stunden abwarten und hoffen, dass es weniger regnet als vorhergesagt. Vorbereiten müssen die Feuerwehren sich nicht großartig auf die Einsätze. „Wir haben eigentlich alles griffbereit“, so der Kreuther Kommandant.

Ringsee und Achenpass ‒ gefährdete Gebiete

Wie Wolf weiter ausführt, haben die Feuerwehren aus Kreuth bei solchen Unwettersituationen die häufigsten Einsätze im Bereich der Ringseekurve und am Achenpass. In diesen Abschnitten gehen durch starke Regenfälle häufig Geröll und Schlamm von den Hängen ab.

Die Feuerwehr hat in den letzten Jahren auch den Hausbesitzern in den gefährdeten Bereichen erklärt, wie bei Überschwemmungen vorzugehen ist. „Den Anwohnern, die immer unsere ersten Kunden sind, empfehlen wir, sich Sandsäcke und vielleicht auch mal eine eigene Pumpe anzuschaffen.“ Die größte Hoffnung der Betroffenen sei es aber, dass diese Hilfsmittel nicht zum Einsatz kommen müssen.

Hier noch ein paar Aufnahme einiger gefährdeter Gebieten rund um den See ‒ aufgenommen heute Mittag:

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