Auch die Rottacher Wasserwacht war im Dauersatz. Dabei blieb wenig Zeit, sich um die eigene Vereinshütte zu kümmern. So beklagen die Rottacher einen Schaden von rund 13.000 Euro, für den sie allerdings erst mal keine öffentlichen Gelder erhalten..
Denn das vom Landkreis in Aussicht gestellte Sofort-Geld soll, so Vize-Vorstand Jan Zangenfeind, nur für private Haushalte sowie Betriebe greifen. Das habe man zumindest seinem Vorstandskollegen Franz Weiß auf Nachfrage im Rottacher Rathaus mitgeteilt.
Eine Sichtweise, die nicht überall im Tal geteilt wird. Der Geschäftsleiter Michael Herrmann, der für Bad Wiessee die Anträge entgegennimmt, betont, dass Vereine wie Firmen behandelt werden. Auch die Stadt Tegernsee sieht das ähnlich. Dagegen erklärt Ernst Dieckmann, Pressesprecher im Landratsamt, dass man das Sofort-Geld von bis zu 5.000 Euro zwar schnell und unbürokratisch ausgeben möchte. Doch wer im konkreten Fall der Vereine wie zu behandeln sei, könne er derzeit nicht sagen.
„Alles nass oder fortgespült“
So oder so sind die Wasserwachtler erst einmal auf sich alleine gestellt und hoffen nun auf Hilfe privater Spender. Denn das Wasser hat in der Hütte am Rottacher Schorn so einiges zerstört. Am schlimmsten sei die Küche betroffen. Auch Kühlschrank sowie Elektroherd seien nicht mehr funktionsfähig. „Wer eine neue oder neuwertige, stabile Küche mit ganz fester Arbeitsplatte stiften kann, kann uns Wasserrettern eine Freude machen“, so Zangenfeind.
Auch bei den technischen Geräten gibt es Schäden zu beklagen. Computer sowie die fest installierte Telefonanlage müssten ersetzt werden, und auch ein Funkgerät wie auch den Hüttenpiepser hat es getroffen. Des Weiteren gibt es kein Büromaterial mehr, denn vom Tacker bis zum Kopierpapier ist alles nass beziehungsweise fortgespült worden. Nicht zuletzt muss der Boden ersetzt werden. Einen Samstag haben die Aktiven bereits genutzt, um die Hütte wieder in einen einigermaßen guten Zustand zurückzuversetzen.
Doch auch öffentliche Gebäude hat das Hochwasser nicht verschont. Bürgermeister Peter Janssen sprach das Thema in der gestrigen Tegernseer Stadtratssitzung an. Das Wasser, das in den Heizungskeller eingedrungen war, konnte glücklicherweise bereits ausgepumpt werden.
Doch die Fluten hätten auch den Pflasterbelag vor dem Rathaus in Mitleidenschaft gezogen. Das Erdreich wurde herausgespült, sodass nun Sanierungsarbeiten am Gebäude notwendig sind. Wie hoch die Kosten für diese ausfallen werden, müsse noch festgestellt werden.
Ins Bistro Seecafé des Rathauses sei jedoch Wasser eingedrungen. Deshalb wurden ein Teil der Einrichtung sowie Elektrogeräte in Mitleidenschaft gezogen. Auch müsse geprüft werden, inwieweit Einrichtung und Putz erneuert werden müssten. Janssen zeigte sich froh darüber, dass das Rathaus selbst nicht stärker betroffen sei. „Zum Glück hat das Wasser zwei Zentimeter unterhalb der Fußbodenoberkante Halt gemacht“, berichtete er, „sonst wäre es noch schlimmer gekommen.“
Anmerkung um 16:14 Uhr
Wie das Landratsamt soeben bestätigt, erhalten beide Wasserwachten im Tal nachträglich die Sofort-Hilfe. Damit stehen kurzfristig 5.000 Euro für die Schadensregulierung bereit.
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