Höß: “Man kann sich keinen Besseren wünschen”

Die Fülle und die Wichtigkeit der politischen Entscheidungen, die derzeit in Holzkirchen anstehen, hätten Bernd Weinmann dazu bewogen, sein Amt als Gemeinderat niederzulegen, erklärt Gemeinderat Christoph Schmid (CSU). Am Mittwoch wurde Weinmanns Rücktritt bekannt gegeben.

Josef Höß über Bernd Weinmann: "Man kann sich keinen Besseren wünschen."
Josef Höß über Bernd Weinmann: “Man kann sich keinen Besseren wünschen.”

Die Themen, mit denen sich Holzkirchen in den nächsten Monaten befassen muss, sind wichtig und gewichtig: Südumgehung, Verkehrskonzept, Geothermie und der kommunale Wohnungsbau sind nur einige von ihnen. Bernd Weinmann (CSU) seien sie zu wichtig gewesen, um sie zwischen seinem Beruf als Dozent an der Fachhochschule der Polizei in Fürstenfeldbruck und seinem Privatleben mal nebenbei zu treffen, sagt sein Fraktionskollege Christoph Schmid heute auf unsere Anfrage.

“Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen. Das weiß ich”, sagt Schmid. Als Begründung für seinen Rücktritt habe Weinmann Bürgermeister Olaf von Löwis “berufliche und private Gründe” mitgeteilt, sagt Geschäftsleiter Robert Haunschild. Schmid präzisiert: “Er hat festgestellt, dass er sich neben seinem Beruf nicht gleichzeitig um die anstehenden Gemeinderatsaufgaben, seine Familie und seine Gesundheit kümmern kann.”

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“Respekt vor dieser mutigen Entscheidung”

Seit dem Jahr 2008 war Bernd Weinmann Mitglied im Gemeinderat. Seit 2011 war er Fraktionssprecher der CSU. “Er war ein großer Ratgeber für den Bürgermeister und an allen Entscheidungen umfassend beteiligt. Wir, als CSU-Fraktion bedauern seine Entscheidung außerordentlich”, sagt Schmid. Er selbst habe großen Respekt vor dieser – wie er sagt – “mutigen” Entscheidung.

Der frühere Holzkirchner Bürgermeister Josef Höß (CSU), der mit Weinmann viele Jahre zusammen gearbeitet hat, sagt, er war sprachlos, als er die Nachricht gestern hörte. “Als Bürgermeister hätte man sich keinen besseren Fraktionssprecher vorstellen können”, sagte er auf unsere Anfrage. Weinmann habe sich immer Zeit freigeschaufelt, um bei Besprechungen dabei zu sein und habe sich auch nicht vor schwierigen Entscheidungen gedrückt.

“Ich habe mich schon lange mit diesem Gedanken getragen”

Betroffenheit auch bei der SPD-Fraktionssprecherin Elisabeth Dasch. “Obwohl er einer anderen Fraktion angehört hat, habe ich ihn immer als sehr kollegialen, vertrauenswürdigen Gemeinderat erfahren”, sagt sie. Es sei ein Verlust, dass er nicht mehr Gemeinderatsmitglied ist. Besonders schade findet sie den Eindruck, unter dem Weinmann die Lokalpolitik verlässt: “Es werden ihm in den Kommentaren im Internet Dinge unterstellt, die einfach nur an den Haaren herbei gezogen sind.”

Bernd Weinmann selbst sagt, er habe sich schon lange mit diesem Gedanken getragen. Am Wochenende habe er dann den Entschluss gefasst, jetzt zurückzutreten: “Eins leidet halt immer: Entweder die Familie, der Beruf, die Gesundheit oder der Gemeinderat. Und wenn ich etwas mache, will ich es richtig machen”, sagt er uns auf Nachfrage.

“Hoffentlich bald vergessen”

Als Nachrücker steht als nächstes Josef Schwabl auf der Liste der CSU. Er saß bereits 24 Jahre im Gemeinderat. Laut Weinmann hatten ihm bei der letzten Wahl nur wenige Stimmen für das Mandat gefehlt. “Er ist ein Guter. Ich hoffe, er macht es”, sagt er.

Weinmann selbst will sich nun mehr seiner Familie, seinem Beruf und seinen Hobbies widmen: “Ich hoffe, dass man mich bald vergessen hat. Niemand ist so wichtig, dass er nicht ersetzbar wäre.”

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