Die positive Nachricht vorweg: Das Wasser der Wildbad Kreuther Quelle „zum heiligen Kreuz“ enthält Kalzium, Magnesium und Sulfat. Das hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit festgestellt. Und das macht das Kreuther Quellwasser besonders wertvoll, weiß auch Christian Wagner vom Tegernseer Brauhaus. Bei dem Quellwasser handelt es sich nach seiner Aussage um „eine ganz besondere Artesische-Quelle, die eine einzigartige Mineralisation mit Heilwasserqualität aufweist“.
Doch so lang wie der Name der Behörde ist, die für die Qualitätsanerkennung zuständig ist, genauso lange zieht sich auch schon das Prozedere hin, der Quelle ebendiese Mineralwasserqualität nachzuweisen. Bereits seit gut drei Jahren existieren nun die Pläne, das Wasser aus der Quelle in Flaschen abzufüllen und als Mineralwasser zu verkaufen.
Treibende Kraft hinter dem Projekt ist das Herzogliche Brauhaus Tegernsee. Sollte das Wasser aus Kreuth tatsächlich einmal verkauft werden dürfen, würde wohl auch die Gemeinde davon profitieren. Denn das Wasser muss in jedem Fall das Wort Kreuth im Namen enthalten und könnte nicht zuletzt auch einen Aufschwung für den (Gesundheits-)Tourismus bedeuten.
Wenn Wasser verwässert
Zwei Dinge müssen feststehen, bevor die Quelle in die Flasche kommt. Die Anerkennung der Mineralwasserqualität durch die Gesundheitsbehörde scheint bereits auf einem guten Weg zu sein. Wie Pressesprecherin Gabriele Dorby auf Nachfrage mitteilte, hält das Landratsamt eine Anerkennung und Nutzungsgenehmigung der Quelle „Zum Heiligen Kreuz“ grundsätzlich für möglich. Grundlage dafür bildet das vorliegende Gutachten der Landesbehörde.
Doch Dorby macht gleichzeitig auf die zweite Voraussetzung aufmerksam, die Bedingung für eine Mineralwasser-Abfüllung ist. Das Miesbacher Amt setzt – basierend auf der ebensolchen Forderung des Landesamtes für Gesundheit – voraus, dass es dem Tegernseer Brauhaus gelingt, eine gleichbleibende Mineralwasserqualität nachzuweisen.
Zu jedem Zeitpunkt müsse diese an der Stelle gewährleistet sein, an der das Wasser zu Tage tritt, heißt es aus Miesbach. Die konstante Beschaffenheit des Wassers wird laut Pressesprecherin dadurch beeinträchtigt, dass es bei lokalen, sehr starken Niederschlägen bei der tieferen Quelle zu einem gelegentlichen Zutritt von Oberflächenwasser kommt.
Konkrete Pläne für konstante Qualität
Um die Konstanz zu wahren, gibt es auch schon konkrete technische Pläne, wie Christian Wagner vom Brauhaus berichtet. „Ein Fachinstitut hat für diesen Fall ein Online-Monitoring für uns entwickelt.“ Dieses hat die Aufgabe, die Schüttung permanent auf seine Beschaffenheit zu überwachen. Es wird ein bestimmter Grenzwert festgelegt, sodass bei einer Abweichung von den vorgegebenen Parametern sofort Alarm geschlagen wird, wenn das Wasser sozusagen zu sehr durch das Oberflächenwasser verdünnt wird. Dann stoppt eine Art Klappenlösung oder „Schleuse“ die Schüttung. Diese öffnet sich erst wieder, wenn die Grenzwerte wieder unterschritten sind.
Damit das Landratsamt die Nutzungsgenehmigung erteilen kann, muss im nächsten Schritt der Nachweis erbracht werden, dass ein Online-Monitoring in Verbindung mit einer Klappenlösung tatsächlich möglich ist und dadurch sichergestellt werden kann, dass nur das Wasser der tieferen Quelle abgefüllt wird. „Außerdem muss das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dazu noch als Fachbehörde angehört werden“, macht Pressesprecherin Dorby aufmerksam.
Wann man sich nun auf einen „gesunden Schluck aus den Kreuther Sprudelwasserflaschen“ freuen darf, steht indes noch nicht fest. „Wir bewegen uns in einem laufenden Genehmigungsverfahren“, so der Brauhaus-Chef. Erst wenn der erweiterte Antrag des Brauhauses, der der Entscheidungsbehörde vorliegt, endgültig für gut befunden wird, können die Brauer der Erteilung der Baugenehmigung für ihre Wasserabfüllung nachgehen.
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