Als die HS im vergangenen Jahr über die drei neuen Jugendbeauftragten in Holzkirchen berichtete, meldete sich prompt ein Leser: „Das Hauptproblem der Jugend: Bezahlbarer Wohnraum nach dem Schulabschluss.“ Und offenbar ist die Anregung angekommen: Als das Dreiergespann im Holzkirchner Gemeinderat jüngst einen Sachstandsbericht ablieferte, gehörte bezahlbarer Wohnraum zu den Kernthemen.
Einem Bericht des Holzkirchner Merkur zufolge sagte Max Knopp, der sich aktuell in der Ausbildung zum Metallblasinstrumentenmacher befindet: „Mir als Azubi ist aufgefallen, wie hoch die Mietpreise hier sind. Man findet nichts, was man ansatzweise bezahlen kann.“ Sein Lösungsvorschlag: Ein Studentenwohnheim.
Knopps Mitstreiter Max Röger habe zudem geäußert, dass man möglicherweise ein Asylbewerberheim später für Studenten umbauen könnte, schreibt die Zeitung. Doch das Anliegen stieß nicht nur auf Wohlwollen. CSU-Gemeinderat Albert Kraml wies dem Bericht zufolge auf die angespannte Lage des Wohnungsmarktes hin:
„Wohnraum für Studenten ist schwierig. Aber mal schaun, was wir machen können.“
Andere Gemeinderäte wiederum unterstützten die Idee, ohne jedoch konkrete Zugeständnisse zu machen. Man will den Input der Jugendbeauftragten erst einmal überdenken. Mehr Anregungen und Vorschläge erhoffen sich Knopp, Röger und die Dritte im Bunde, Claudia Nitsch, durch eine geplante „Marketingstrategie“: Sie haben eine Facebook-Seite ins Leben gerufen und wollen Plakate aufhängen, um mehr Jugendliche auf sich aufmerksam zu machen.
Erfreut zeigten sich die Jugendbeauftragten vor allem angesichts der Investitionen, die die Gemeinde in ein Jugend- und Freizeitgelände am Ladehof stecken will.
Es sei jedoch nicht immer mit Geld getan, fand Nitsch. Weiterer Bedarf besteht bei frei zugänglichen Bolzplätzen im Ort – Geschäftsleiter Robert Haunschild befeuerte Hoffnungen, dass die Sportanlage an der Holzkirchner Realschule womöglich schon in diesem Sommer für den Breitensport geöffnet werden könnte.
Eine Erleichterung für den jugendlichen Geldbeutel schlug indes Max Röger vor: Er wünscht sich eine Vergünstigung von Eintrittskarten für das FoolsKino im Ortszentrum. Jugendliche würden so eher ins Kino gehen, „anstatt draußen rumzulungern“, wird er in dem Bericht zitiert. Nach knapp einem Jahr haben die drei Jugendbeauftragten also erste Kontakte geknüpft und Ideen erarbeitet – der Blick für Probleme wie Alkohol und Drogen scheint hingegen noch nicht da zu sein.
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