Holzkirchens neuer Wolkenkratzer

Ein wenig Erdwärme wäre hier nicht schlecht: Beim Aufstellen des Bohrturms für das Holzkirchner Geothermie-Projekt herrschen eisige Temperaturen. Trotzdem verläuft alles nach Plan – fast. Denn als der knapp 60 Meter hohe Gigant in die Halterung gleiten soll, gibt es Komplikationen, die Arbeiter müssen eingreifen.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=niUKpxaOIAY&w=740&h=400]

Bis zu 450 Tonnen hält die Seilwinde aus, die heute Morgen den Bohrturm an der Alten Au in Holzkirchen per Flaschenzugsystem in Stellung brachte. Mit ihr kann man nicht nur das Gerüst selbst, sondern später auch den Bohrer bewegen, der Holzkirchen die kostbare Erdwärme bescheren soll.

Nachdem die Bauteile des Bohrturms bereits in der letzten Woche angeliefert wurden, sind die Vorbereitungen für die erste Bohrung nun fast abgeschlossen. Albert Götz, Leiter der Gemeindewerke Holzkirchen und Geschäftsführer der Geothermie GmbH, erklärt, dass der an einigen Stellen schon rostbraune Bohrturm bereits seit den 80er Jahren im Einsatz ist und seinen letzten Standort in Norddeutschland hatte.

Anzeige

Kurz vor dem Ziel

Rund 30 Personen haben sich nahe der B318 eingefunden, um den Aufstellvorgang zu begleiten. Doch kurz bevor der Bohrturm in seine Standard gleiten kann, hallen die Rufe durch die Alte Au: „Stopp!“. Die Führungsschienen auf beiden Seiten des Gerüsts wollen nicht so recht in die Halterung.

Also heißt es: Rauf auf den mobilen Kran und Hand anlegen. Nach gut 20 Minuten Feinjustierung ist dann jedoch auch diese Hürde genommen und der Bohrturm ragt – samt bayerischer Flagge an der Spitze – in den klaren Holzkirchner Morgenhimmel. Jetzt fehlt der Anlage noch das Bohrgestänge. Bis Ende Januar soll alles bereit sein für die erste Bohrung – dann nach Möglichkeit ganz ohne Komplikationen.

Sehen Sie in unserer Bilderstrecke den Ablauf des Aufstellvorgangs (alle Fotos: Marius Mestermann)

Die schwarz-weiße Halterung wartet auf den Bohrturm - dahinter in blau die Seilwinde.
Die schwarz-weiße Halterung wartet auf den Bohrturm – dahinter in blau die Seilwinde.

Mithilfe von Kränen und Stahlseilen wurde der Bohrturm auf seinem Weg in die Senkrechte begleitet.
Mithilfe von Kränen und Stahlseilen wurde der Bohrturm auf seinem Weg in die Senkrechte begleitet.

Die Firma ITAG aus dem nierdersächsischen Celle kümmerte sich um den Aufbau - mit passender Flagge.
Die Firma ITAG aus dem nierdersächsischen Celle kümmerte sich um den Aufbau – mit passender Flagge.

Auch der Bayerische Rundfunk begleitete den frühen Morgen in der Alten Au - nächste Woche soll eine Sendung dazu ausgestrahlt werden.
Auch der Bayerische Rundfunk begleitete den frühen Morgen in der Alten Au – nächste Woche soll eine Sendung dazu ausgestrahlt werden.

Auf halbem Weg lief noch alles wie geschmiert.
Auf halbem Weg lief noch alles wie geschmiert.

Rund um die blaue Seilwinde drängten sich die Arbeiter. Von dort wurde auch der Aufstellvorgang per Joystick gesteuert.
Rund um die blaue Seilwinde drängten sich die Arbeiter. Von dort wurde auch der Aufstellvorgang per Joystick gesteuert.

An dem Kran (rechts) wird der Wind gemessen - ein vorzeitiges Aufstellen am Mittwoch war wegen des starken Winds abgesagt worden.
An dem Kran (rechts) wird der Wind gemessen – ein vorzeitiges Aufstellen am Mittwoch war wegen des starken Winds abgesagt worden.

Das graue Bauteil, im Bild an der weißen Aufschrift "250" zu erkennen, bereitete zunächst Probleme. Zwei Arbeiter mussten per Kran eingreifen.
Das graue Bauteil, im Bild an der weißen Aufschrift “250” zu erkennen, bereitete zunächst Probleme. Zwei Arbeiter mussten per Kran eingreifen.

Mit Handzeichen und Funkgerät wurde der Eingriff koordiniert.
Mit Handzeichen und Funkgerät wurde der Eingriff koordiniert.

Nachdem das Problem behoben war, wurde auf beiden Seiten des Gerüsts ein schwerer Bolzen eingefügt, der die Konstruktion zusammenfügt.
Nachdem das Problem behoben war, wurde auf beiden Seiten des Gerüsts ein schwerer Bolzen eingefügt, der die Konstruktion zusammenfügt.

Und da ist er: Holzkirchens neuer Skyscraper. Das Geothermie-Projekt ist jetzt erst recht sichtbar geworden.
Und da ist er: Holzkirchens neuer Skyscraper. Das Geothermie-Projekt ist jetzt erst recht sichtbar geworden.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner