Holzkirchner Kogel: Die Biker verlieren

Landratsamt und Gemeinde sind sich einig. Der Holzkirchner Kogel bleibt Naturdenkmal – die Gemeinde übernimmt dafür die Verkehrssicherungspflicht. Doch nicht jedermann spricht jetzt vom Kogel-„Happy End“: Denn die Mountainbiker verlieren ihre Trainingsmöglichkeit – und zeigen sich von der Nachricht überrascht.

Die Verkehrssicherungspflicht für den Kogel liegt jetzt bei der Marktgemeinde Holzkirchen.
Die Verkehrssicherungspflicht für den Kogel liegt jetzt bei der Marktgemeinde Holzkirchen.

Unter Radsportlern macht sich derzeit traurige Gewissheit breit: der Kogel soll auch in Zukunft „radfrei“ bleiben. Anfang Mai fand hier noch ein Training der jüngeren Kinder des RSLC Holzkirchen – im Beisein von Dr. Thomas Eichacker und der Baumsachverständigen Martina Lewald-Brudi vom Landratsamt Miesbach, sowie Förster Robert Wiechmann und Johann Bachhuber vom Holzkirchner Ordnungsamt – statt, berichtet RSLC-Vorsitzender Georg Smolka.

Für die Mountainbiker wäre der besagte Ortstermin „negativ“ ausgefallen, berichtet Bachhuber auf Nachfrage. Die Vereine RSLC Holzkirchen und Équipe Vélo Oberland wurden damals von den Verantwortlichen dazu angehalten, im Kogel nicht mehr zu trainieren, bis der Status des Kogels endgültig geklärt sei. An das „vorläufige Verbot“ hat man sich durchaus gehalten, weiß Smolka.

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Was Smolka nun verwundert: schriftlich wären die Vereine bis jetzt noch nicht vom Status des Kogels und dem damit verbundenen, endgültigen Radverbot durch die Marktgemeinde Holzkirchen unterrichtet worden. Beides scheint jedoch bereits in trockenen Tüchern zu sein.

Es ist schon zu 99 Prozent sicher, dass Radfahrer nicht mehr im Kogel fahren dürfen.

Bei den Verhandlungen zur Nutzung des Kogels mit dem Landratsamt wurden schon bei einem Thema beide Augen zugedrückt: das Kogelfest bleibe weiterhin die „ganz große Ausnahme“, so Bachhuber. Durch die Radfahrer ergibt sich eine „zu intensive Nutzung“, was mit dem Status des Naturdenkmals nicht vereinbar wäre, erklärte Lewald-Brudi der HS schon Anfang des Jahres in einem Hintergrundgespräch.

Jetzt wollen die Verantwortlichen Ernst machen. Das Verbotsschild am Kogel gilt derzeit noch nach Straßenverkehrsordnung für Fahrzeuge aller Art, erklärt Bachhuber vom Amt für öffentliche Ordnung und Straßenverkehr. Dass im Kogel keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt sind, wäre jedem aber ohnehin klar. Ein neues Verbotsschild – mit einem Fahrradfahrer – soll deshalb bald alle Zweifel aus dem Weg räumen.

Kein geeignetes Gelände zum Trainieren

Den schriftlichen Beschluss vom Landratsamt wolle man jedoch vorerst noch abwarten, erklärt Bachhuber das Ausbleiben einer schriftlichen Benachrichtigung an die Holzkirchner Radsportvereine. Das Fahrradverbot kann Georg Smolka im Großen und Ganzen nachvollziehen – jedoch hätte er sich gewünscht, mehr in die Verhandlungen einbezogen zu werden, so wie es ihm noch im Mai von der Gemeindeverwaltung versichert worden sei.

Auch den Kogel allgemein auf Vordermann zu bringen, erachtet er als notwendig.
Für den Vorsitzenden des RSLC stellt sich nun jedoch die Frage, wo man künftig mit den jüngeren Vereinsmitgliedern trainieren soll. Gerade für Fünf- bis Neunjährige wäre – außer dem Kogel – kein anderes geeignetes Gelände in der Nähe.

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