Holzkirchner zum Aderlass

Alle 90 Tage bittet der BRK die Holzkirchner Bevölkerung zum Blutspenden. Doch wie läuft das ganze ab? Und wieviel Blut geht einem dabei ab?

Beim Blutspenden immer vor Ort: BRK-Kreisgeschäftsführer Hans Dörder / Foto:k.fitz

15 bis 20 Mitarbeiter sind im Schichtbetrieb im Einsatz, wenn die Bürger der Marktgemeinde zum Aderlass gebeten werden. Für den Blutspendedienst des BRK-Kreisverbandes Miesbach und die BRK-Bereitschaft Holzkirchen bedeuten diese Tage einen enormen logistischen Aufwand.

Die einzelnen Stationen der mehrstündigen Aktion werden – passend zum Thema „Blut“ – in einer Art Kreislauf in der riesigen Eingangshalle der Mittelschule aufgebaut. Am Eingang müssen die Spender sich mit ihrem Personalausweis registirieren lassen. „Wer schon mal da war, besitzt einen Spenderausweis mit Chipkarte, da geht es dann schneller“, berichtet Hans Dörder, Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes.

Anzeige

Wie lange das Blutspenden braucht

Ist die Registrierung abgeschlossen, werden Neuspender dazu aufgefordert, einen Fragebogen auszufüllen. Dabei sollen sie Auskunft über etwaige chronische Erkrankungen, Auslandsreisen und sonstige Beschwerden geben, die für das Blutspenden relevant sein könnten. An der nächsten Station steht die ärztliche Untersuchung an. Dort wird bei Neuspendern beispielsweise der Blutzuckerspiegel kontrolliert und die Blutgruppe bestimmt.

In der Regel sind drei Ärzte – Mitarbeiter des Blutspendedienstes – mit dieser Aufgabe betraut. Danach dürfen die Spender auf bequemen Liegesesseln Platz nehmen, während sich das Entnahmeteam um die Blutabnahme kümmert. „Der eigentliche Spendevorgang dauert rund 20 Minuten“, so Dörder. In dieser Zeit kann man lesen, Musik hören oder mit dem Nachbarn ratschen.

Die Stimmung ist entspannt

Obwohl sich viele Besucher in der Halle aufhalten, ist die Stimmung entspannt. Auch für Hans Dörder bedeuten die Blutspendetermine neben allem organisatorischem Aufwand auch eine Möglichkeit, viele Gespräche zu führen: „Es ist eine Gelegenheit, Menschen zu treffen, denen man sonst selten über den Weg läuft“.

Es kommen zwar zu jedem Termin immer wieder neue Spender, aber der überwiegende Teil besteht aus so genannten „Stammspendern“. Deshalb auch der Abstand von 90 Tagen zwischen den Terminen, denn: aus ärztlicher Sicht sollte man diese Frist mindestens einhalten.

Ein halber Liter Blut wird jedem Spender „abgezapft“. Zur Stärkung gibt’s danach eine kostenlose Brotzeit und ausreichend antialkoholische Getränke. Das sei wichtig so Dörder:

Der Blutzuckerspiegel sinkt nach der Entnahme natürlich und das muss durch Essen und Trinken wieder ausgeglichen werden.

In einer Ecke der Halle haben die BRK-Mitarbeiter einen „Gabentisch“ aufgebaut. Auf einer Sammelkarte können sich die Besucher pro Spende fünf Punkte gutschreiben lassen. Je öfter man also Blut spendet, desto mehr Punkte kann man sammeln und desto hochpreisiger fallen die Geschenke aus: Ein „Dankeschön“ an die Spender.

Blutkonserven und „Blutprodukte“

Doch was passiert eigentlich mit dem gespendeten Blut? „Das wird zu Blutkonserven verarbeitet, die bei Operationen oder Unfällen dringend gebraucht werden“, weiß Hans Dörder. Manchmal gibt es einen Überschuss. Daraus entstehen dann so genannte „Blutprodukte“, wie beispielsweise Plasma-Protein-Präparate.

Zur Holzkirchner Blutspendeaktion kommen im Schnitt jeweils rund 200 Personen. Blutspenden kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren, unabhängig von der Blutgruppe. Stellt das Laborteam bei der Untersuchung des abgegebenen Blutes etwas Gravierendes fest, wird der Spender gesperrt und benachrichtigt – streng vertraulich natürlich.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner