Hunde, die bellen, beißen nicht – oder?

Wenn Hund auf Mensch trifft, gibt es in Holzkirchen auch mal Stress. Um diesen zu vermeiden, hilft es oft schon, sich in die Gedankenwelt anderer hineinzudenken. Dann gibt es auch ein Leckerli für’s Karma. Ein Kommentar von Martin Pütter.

Und wenn der Hund noch so brav ist - machmal hilf es sich in den anderen hinein zu versetzen
Und wenn der Hund noch so brav ist: vor allem Kinder haben vor den Vierbeinern oft Angst.

Mit der Rücksicht ist das so eine Sache. Jeder fordert sie gern ein. Wenige nehmen sie. Das wird besonders deutlich, wenn sich der Mensch einen begrenzten Raum mit anderen teilen muss. Schnell werden dann aus normalen Teilnehmern brutale Gegner: Auto gegen Fahrrad, Mountainbike gegen Wanderer oder eben Hundebesitzer gegen Spaziergänger – manchmal auch mit Kindern.

Eine Beobachtung der vergangenen Wochen: Bürger, deren Hunde – gerne auch zwei oder drei im Rudel – bellend und geifernd auf Spaziergänger, Jogger oder Kinder zustürmen. Ob in Holzkirchen, in Warngau oder Otterfing. Sobald man stehen bleibt und abwartet, ob die Hunde es beim Bellen belassen oder zubeißen, erklingt der Standardsatz der Besitzer mit fröhlichem Tremolo: “Der tut nix. Der will nur spielen.”

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Tierische Freiheitsrechte versus Leinenpflicht

Bei mehreren Hunden hieß es: “Die tun nix. Die bellen immer nur. Haben noch nie gebissen.” Lässt man es nicht beim verständnisvollen Nicken bewenden, sondern spricht die Besitzer gar an und weist auf die Leinenpflicht hin, wird man entrüstet auf Freiheitsrechte des “armen Tiers” hingewiesen:

Die Hunde müssen auch mal laufen dürfen.

Wenn dann die Sprache auf die notwendige Erziehung der Hunde kommt, ist es endgültig vorbei mit dem “Verständnis” und die Besitzer holen aus: “Das lassen Sie mal meine Sorge sein”, bekommt man dann zu hören. Oder: “Ich schreibe Ihnen auch nicht vor wie Sie Ihre Kinder zu erziehen haben” und so weiter. Da ich oft auch eine etwas ältere, aber zuweilen uneinsichtige Hundedame ausführe, weiß ich um die knifflige Situation. Hier hilft es, demütig und entschuldigend die vierbeinige Madame zu sich zu rufen und festzuhalten – oder noch besser: anzuleinen.

Bilder von beißenden Hunden im Kopf

Das ist kein großes Opfer. Hund mag ziehen, aber Eltern sind beruhigt. Es hat ja viel mit dem Sich-in-andere-Menschen-hineindenken zu tun. Erstens das Kind: Meist auf Kopfhöhe des Hundes befindlich – so es kein Tier in Rattengröße ist – wird es jeder Nachwuchs mit der Angst bekommen. Wir Erwachsenen hätten auch Angst, wenn eine Dogge auf Augenhöhe mal an uns herumschnuppern würde. Zweitens die besorgten Eltern, die nicht zu Unrecht Bilder von in Gesichtern beißenden Hunden im Kopf haben.

Wäre doch ein schöner Vorsatz für das neue Jahr. Wir alle denken uns in die Situation und Gedankenwelt anderer, nehmen uns weniger wichtig und allen ist geholfen. Dafür gibt’s karmaseitig auch ein Leckerli. Brrraaavvv

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