In den Wäldern und Bergen im Miesbacher Landkreis passiert es immer wieder, dass Menschen die Orientierung verlieren. Nicht nur Gäste auch Einheimische können in eine solch verzweifelte Lage geraten. Dann ist schnelle Hilfe gefragt.
Um auf einen solchen Notfall optimal vorbereitet zu sein, braucht es Übung und Erfahrung. Die gilt nicht nur für die menschlichen Retter, der Polizei, der Rettungskräfte, der DLRG und der Feuerwehr. Auch die Vierbeiner und Begleiter der Rettungshundestaffeln benötigen regelmäßige Trainingseinheiten, um im Ernstfall lebensrettende Hilfe leisten zu können.
Notlandung und Vermisstensuche am Taubenberg
Am letzten Samstag trafen sich Hunderettungsstaffeln vom BRK Miesbach und der befreundeten Johanniter Unfallhilfe aus dem Allgäu am Naturschwimmbad Osterwarngau. Unterstützt wurden die Hundeteams bei der Übung von weiteren acht Helfern der freiwillige Feuerwehr Hausham und die SEG Transport vom BRK Miesbach stellte einen Rettungswagen zu Verfügung.
Die Leitung des Einsatzes übernahm Staffelleiter Christian Schubert. Er war es auch, der das Zusammenspiel der insgesamt 50 Rettungskräfte an diesem regnerischen und kalten Maitag am Taubenberg koordinierte. Mit einem Augenzwinkern meinte der Staffelleiter:
Das Wetter hat leider nicht so mitgespielt, aber das kann man sich im Einsatz ja auch nicht aussuchen.
Abgesehen von den Wetterbedingungen, war die Übung ein großer Erfolg. Da waren sich die Teilnehmer und auch die Hunde beim gemütlichen Ausklang der Übung einig. So wie Markus Kober, der zweite Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hausham, bestätigte:
Es war interessant zu sehen, wie so ein Rettungshundeeinsatz abläuft. Wir von der Feuerwehr sind ja meistens schon nach einer halben Stunde fertig – da wird bei den Hunden der Einsatz erst aufgebaut.
Die Aufgabe für die Rettungsteams bestand an diesem Samstag darin, einzelne Menschen in einem größeren Waldgebiet mithilfe der Hunde aufzufinden. Nach einer nur simulierten Notlandung eines Kleinflugzeuges westlich von Nüchternbrunn haben die Passagiere panisch den Unfallort verlassen und sind in den Wald geflohen.
Unfallopfer wurden geschminkt und mit Decken in den Wald geschickt
Kathrin Lichtenauer und Michael Schabdach von der BRK-Hundestaffel Miesbach haben die Notfallübung organisiert. Schon früh am Morgen haben sie die „acht vermissten Passagiere“ vorbereitet. Am Vereinsheim des Trachtenverein Osterwarngau wartete schon Amina Caspar, BRK Bereitschaft Schliersee, um den Freiwilligen Kopfwunden oder einen gebrochenen Arm fachkundig auf die Haut zu schminken.
Ein möglichst reales Szenario sollte erzeugt werden. Damit die Acht nicht allzu sehr frieren mussten, wurden sie noch mit Decken und Planen ausgestattet, bevor man sie an ihren Einsatzort tief im Wald brachte.
Es sei das eine, mit dem Hund allein oder in der Staffel zu arbeiten, sagt Maria Gomolka nach der Übung, die mit ihrem Hund Iron ein Rettungsteam bildete. Doch zusammen mit den anderen Rettern vor Ort Hand in Hand zu arbeiten, sei noch einmal eine andere Sache. Gomolka, die am Samstag mit einem Kollegen der Feuerwehr unterwegs war, sieht auch darin den Mehrwert der Übung:
Da ist es ein Vorteil, wenn man weiß, wie man tickt.
Diese Erfahrung machten auch die anderen Rettungshundeteams. Sei es beim Bergen eines schwer verletzten Vermissten von einem Hochsitz oder auch bei der Meldung und Organisation des Abtransportes eines entdeckten Passagiers aus dem schwerzugänglichen Gelände. Für alle Teilnehmer sei das Zusammenspiel der einzelnen Rettungsgruppen eine wertvolle Erfahrung gewesen.
Solltet euer Interesse an der Hundearbeit mit oder ohne Hund geweckt worden sein, könnt ihr euch bei Christian Schubert (christian@cschubert.de) oder über Instagram brk_rhs_miesbach melden. Die Hunderettungsstaffeln freuen sich über Nachwuchs
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