Im Tal lebt man sicher

In unseren Gemeinden soll man sicherer Leben als in vielen anderen deutschen Kommunen. Das sagen jedenfalls die Zahlen. Ist eine Sicherheitswacht trotzdem auch bei uns eine mögliche Option?

Bei uns lebt man sicherer, als in vielen anderen Gemeinden /
Foto: Thomas Gaulke

Im Landkreis Miesbach lebt man sicherer als im Großteil aller deutschen Gemeinden. So lautete der Tenor der gestrigen Podiumsdiskussion zum Thema „Innere Sicherheit im Landkreis Miesbach“. Vor gut 40 Gästen informierten Experten im „Föchinger Hof“ zum Thema – und verrieten Tipps, wie Sicherheit auch im privaten Raum erhalten und verbessert werden kann.

Den Auftakt machte der Vorsitzende des Innenausschusses im Bayerischen Landtag, CSU-Politiker Florian Herrmann. „Ohne Sicherheit ist keine Freiheit möglich“, zitierte Herrmann den Humanisten Wilhelm von Humboldt. Und fügte hinzu: „In Bayern lebt man sicherer als anderswo.“ Diese Aussage konnte er anhand von Fakten belegen. Die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner lag 2016 im Bundesdurchschnitt bei 7.100.

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Im Landkreis Miesbach hingegen bei 4.167 – und dies bei einer Aufklärungsquote von 62,5 Prozent. Der Durchschnitt in Deutschland dagegen pendelte sich bei 54 Prozent ein. Die Gründe für diese guten Ergebnisse sah der Jurist in der „Null-Toleranz-Strategie“ von bayerischer Justiz und Polizei.

Bandendiebstähle werden rigoros aufgedeckt

Herrmann betonte außerdem, wie wertvoll das Ehrenamt für die Sicherheit sei. Freiwillige Feuerwehren, Bergwacht und Rettungsdienste könne man nicht genug für ihren Einsatz loben.

Robert Kopp, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, erklärte: „Serien von Bandendiebstählen erkennen wir schnell und decken dann auch rigoros auf. Das wissen die Bandenchefs und senden ihre Trupps gar nicht erst zu uns.“ Für Sicherheit sorgten auch die Freiwilligen der Sicherheitswacht, die bereits in etlichen bayerischen Gemeinden tätig seien. „Wenn sich eine ältere Dame nicht an jungen Neubürgern vorbei zu gehen traut, dann begleitet jemand aus der Sicherheitswacht die Frau, die dann lernt: Hier passiert gar nichts.“

Sicherheitswacht für Holzkirchen?

Auf die Frage aus dem Publikum, ob auch in Holzkirchen eine Sicherheitswacht eingeführt werden soll, antwortete Olaf von Löwis verhalten: „Momentan liegen hier noch einige Bedenken vor.“ Diese versuchte Polizeipräsident Kopp zu zerstreuen: Bürger, die bei der Sicherheitswacht tätig werden, bekämen eine Schulung von 40 Stunden durch Polizeibeamte. „Da merken wir schnell, wie die- oder derjenige so drauf ist. Gschaftlhuaba brauchen wir keine und sortieren die auch gleich aus.“

Auch Ilse Aigner kam gestern zum Sicherheitsgespräch nach Holzkirchen / Quelle: Sandra Freudenberg

Ein besorgter Bürger aus dem Publikum stellte anschließend die Frage nach dem richtigen Verhalten, sollte ein Einbrecher im Haus ertappt werden. „’Das’ richtige Verhalten gibt es nicht“, entgegnete Kopp. „Aber das Beste, was sie tun können ist, Licht anmachen, so schnell wie möglich die Polizei rufen und möglichst dem Täter nicht entgegen treten.“ Der Abend endete mit einem entspannten Ratsch zwischen Ilse Aigner, die an diesem Abend auch anwesend war, und den übrigen Rednern.

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