Die Tobis, Lügi und Nat holen Gold

In Yanqing kürt eine Staffelfahrt im Teamwettbewerb vier deutsche Rodler zu Doppelolympiasiegern. Mit dieser Goldmedaille macht sich Natalie Geisenberger sportlich unsterblich. Sie ist nun die erfolgreichste deutschen Athletin bei der Winterolympiade aller Zeiten. Glückwunsch Natalie!

Freude über den olympischen Sieg beim Public Viewing.

Natalie Geisenberger schreibt Sportgeschichte. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gewinnt die 34-jährige Miesbacherin die 6. Goldmedaille mit einem Vorsprung von acht Hundertstel – soviel wie keine Athletin zuvor. Bei vier Olympischen Spielen gewann die Rodlerin 7 Medaillen. Sechsmal Gold und einmal Bronze. In Vancouver musste die damals noch 22-Jährige noch mit Bronze zufrieden sein. 12 Jahre und die Geburt ihres Sohnes später krönt sie ihre Karriere mit dem durchaus unerwarteten Dopplegold von Peking.

Ursprünglicher Artikel vom 10.02.2022

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Von 141 in der Olympiageschichte vergebenen Rodelmedaillen gingen 81 an Sportler aus Deutschland (auch DDR Sportler). Das allein unterstreicht eindrücklich die absolute Dominanz der deutschen Rennrodler. Auch bei den Spielen im fernen China ist das nicht anders. Schon jetzt stellt das Team Deutschland alle drei Einzelsieger, zudem schafften es weitere zwei Starter auf den Silberplatz.

Gold-Team im Einzel/Doppel sind keine Garantie

Das katapultiert die deutsche Rodelstaffel im heutigen olympischen Wettbewerb in die unangefochtene Goldfavoritenrolle. Um 14:30 Uhr starten die Miesbacher Lokalmatadorin Natalie Geisenberger, Johannes Ludwig und die „Tobis“ – das Zweisitzer Duo Tobias Wendl und Tobias Arlt – in den letzten Wettkampf der olympischen Rodelwettbewerbe.

Doch wer die Wettbewerbe im Eiskanal von Yanqing verfolgt hat, der weiß, dass der Sieg keine Formsache sein wird. Über den Olympiasieg wird die Kurve 13 und die anschließende Schikane entscheiden. Natalie selbst sagte nach ihrem Olympiasieg, dass sie nicht sehr nervös war, nur in Sorge wegen der 13. Kurve. Das sagt alles.

Erst wenn die Rodler die Passage im letzten Drittel der Bahn gemeistert hatten, konnte man aufatmen. So war es auch bei den Goldläufen beim boarischen Public Viewing in Miesbach. Nach angespanntem „Luftanhalten“ folgte zum Glück der “kollektive Miesbacher Aufatmer“ und die Goldmedaille für Geisenberger. Viele Favoriten, auch die deutsche Weltcupgesamtsiegerin Julia Taubitz, verloren in der 13. Kurve alle Siegchancen.

“Der kollektive Miesbacher Aufatmer“

Und dann sind da auch noch die ganz besonderen Regularien der Staffel: Denn bestimmt hat mancher gestutzt bei dem Format der „Staffel“ für den Teamwettbewerb. Daher eine kurze Erklärung:

Alle Schlitten fahren nacheinander die gleiche Strecke im Eiskanal. Zuerst die Einsitzer, dann der Doppelschlitten. Kommt der erste Schlitten ins Ziel, löst er dort durch das Abklatschen einer Matte, die über ihm hängt, ein Signal aus. Durch dieses Signal springt die Ampel am Start für den nächsten Starter auf Grün und gibt die Strecke frei. Das ist dann ein sogenannter “Reaktionsstart”.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in der Staffel immer wieder zu Pannen kommen kann. Mal treffen die Sportler die Matte im Ziel nicht oder haben die Nerven am Start nicht im Griff. Seit Einführung des Teamwettbewerbes 2014 in Sotschi, schafften es die deutschen Rodler bereits zweimal ganz oben auf das Podest.

Live dabei trotz Sitzung, Herr von Löwis?

Es darf also heute Mittag wieder mitgefiebert werden im Landkreis. Schafft es Natalie Geisenberger tatsächlich ihren sechsten Olympiasieg einzufahren und damit die erfolgreichste Winterolympionikin aller Zeiten zu werden? Wir drücken die Daumen.

Wie auch Landrat Olaf von Löwis der nach eigener Aussage bereits jetzt sehr stolz auf die heimische fünffache Olympiasiegerin ist. Allerdings lassen es seine Amtsgeschäfte nicht zu, heute zum Public Viewing zu kommen. Er muss die Staffel wohl heimlich im Livestream verfolgen:

Auch für den heutigen Start in der Teamstaffel wünsche ich viel Erfolg! Schon jetzt hat sie eine unglaubliche sportliche Leistung erbracht. Die ganze Sportwelt blickt auf Geisenberger und damit auf unseren Landkreis Miesbach.

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