Umbau Bahnhof könnte 2025 starten - vielleicht...
In Gmund dauert alles etwas länger

Erinnert sich noch jemand? Die Neugestaltung des Bahnhofs in Gmund? Da war doch was. Genau, das wollte man in der Kommune richtig groß angehen. Dann war Stille.

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Während man am Westufer ein Mammutprojekt nach dem anderen in Rekordzeit angeht, bleibt es in Gmund gemütlich: Ob Mangfall-Brückenbau oder Umbau ‘Maximilian’ – es dauert Jahre. So auch bei der Umgestaltung des Bahnhofsgeländes. Das Areal sollte ansprechender werden und den Erfordernissen des öffentlichen Nahverkehrs genügen. Das war die Idee vor einem Jahrzehnt. Und natürlich wollte man alle Bürgerinnen und Bürger mitreden lassen. 2019 richtete man dafür eine Bürgerwerkstatt ein. Aber das Bummeln hat nicht Besel zu verantworten:

München will Kombi-Bahnsteig

2021 kam das Verkehrsministerium aus München mit einer duften Idee: Die Bahn-Bürokraten verlangten einen Kombi-Bahnsteig und stoppten alles mit dieser Forderung. Mit viel Geduld und Überzeugungsarbeit, auch seitens der Tegernseer Bahn Gesellschaft (TBG) und deren Geschäftsführer Dr. Michael Bourjau, gelang es, diese eigentlich gut gemeinte, aber hinderliche Idee vom Tisch zu räumen.

TGB stellt Parkfläche zur Verfügung

Und jetzt? Bourjau kommt mit einer kleinen, aber gleichwohl nicht unwichtigen neuen Nachricht: Die TBG rückt eine Parkfläche zwischen Sparkasse und Bahnhofsgebäude heraus. “Das ist wichtig für den weiteren Umbau”, erklärt Bourjau. “Wir müssen im Rahmen der Elektrifizierung mit einer Bahnsteigverlängerung auf 140 Meter und einer Sicherungslänge von 155 Meter planen. Die hat für die TBG, wie auch für die Gemeinde Gmund, die die Fläche vorhalten muss, Konsequenzen. Dafür bekommt Gmund die notwendige Fläche für ihren Busbahnhof durch dei TBG zur Verfügung gestellt.” Einzig ein Termin für eine Beurkundung beim Notar fehlt noch. “Das sollte aber in den nächsten Wochen passieren”, beruhigt Bourjau.

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Derweil plant man im Rathaus die Maßnahmen für die kommenden Jahre. Gmunds Bürgermeister Alfons Besel: “Derzeit wird an der Planung für die Straßen- und Oberflächenentwässerung gearbeitet.” Im nächsten Jahr sollen dann endlich sichtbare Taten folgen.

“Die ordentliche Umsetzung der Oberflächenentwässerung und anschließend der Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs im Westen des Bahnhofgebäudes”, sind für Besel die ersten Ziele. Das allein kostet: “Die Entwässerung schlägt mit ca. 950.000 Euro zu Buche. Der ZOB mit P+R – Platz ist derzeit mit ca. 1,9 MIO Euro angesetzt”, erklärt Besel.

Aber das ist nur der Anfang.

Denn für Besel hat sein Bahnhof eine Besonderheit: “Er ist einer der wenigen Bahnhöfe im Landkreis mit der Kombination Bus und Bahn. Seine Lage und die Taktdichte soll durchgängig eine gute bzw. hohe Frequenz an Fahrgästen bieten.”  Das gelte einerseits für Pendler und Einheimische, andererseits auch für ein hohes Volumen an Tages- und Urlaubsgästen. Wie wichtig dieses Zusammenspiel sein kann, konnte man jüngst beim Seefest in Tegernsee beobachten.

Mit Bahnhof kommt Zukunft

Denkt der Bürgermeister in die Zukunft, schafft der Ausbau des Bahnhofs Gmund auch Platz für die Errichtung weiterer Mobilitätsformen: “Car- bzw. Bike-Sharing, ODM-/Flex-Busse,… und möglicher weiterer erst noch in Entwicklung befindlicher öffentlicher Verkehrsmittel wie autonome Busse.”

Aber das alles ist Zukunftsmusik. Wenn der Notar-Termin mit der TBG und der Gemeinde Gmund vollzogen ist, darf die Kommune endlich loslegen. Dennoch wird dieser Umbau wohl erst 2030 sein endgültiges Ende haben. Wie eingangs erwähnt: In Gmund geht nichts schnell. Tröstlich ist aber zuweilen das Ergebnis des Wartens, das kann man zumindest über die Gestaltung der Ortsmitte zwischen Rewe, Maximilian und Meier Bäck sagen.  

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