Am Montag soll es ein Gespräch zwischen Ilse Aigner (MdL, CSU) und dem Geschäftsführer der Veolia-Verkehr Christian Schreyer kommen, teilte das Büro von Frau Aigner am Vormittag mit. Auch der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan sowie die Bürgermeister des Landkreis Miesbach sind eingeladen.
Grund sind die Probleme, die die BOB in der letzten Zeit hatte und die daraufhin folgenden Beschwerden zahlreicher Bürger. Es wird ein Krisengespräch, von dem sich die Beteiligten vor allem Lösungen und Maßnahmen erwarten, mit denen die Situation rasch verbessert wird.
Berechtigte Verärgerung seitens der Bürger
“Ich erwarte, dass die Vertreter der Veolia und der BOB die Probleme und deren Ursachen darstellen. Außerdem sollen sie erklären, wie sie die Probleme zeitnah lösen wollen”, sagt der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan (CSU) auf unsere Anfrage.
Es gebe eine berechtigte Verärgerung seitens der Bevölkerung, so Radwan weiter. Die BOB hatte einen guten Rückhalt und Vertrauen. Dieses habe sie nach der gewonnenen Ausschreibung innerhalb kürzester Zeit verspielt, so Radwan weiter. Die BOB hatte vor einiger Zeit erneut den Zuschlag für die Nutzung des Streckennetzes im Oberland erhalten.
“Geschäftsführung muss angemessen ausgestattet sein”
Einen Grund für die derzeitigen Probleme sieht er auch in der Personalpoltik des Unternehmens. Es bringe nichts, die Geschäftsführung auszutauschen, wenn ihr finanzieller Handlungsspielraum nicht entsprechend der Aufgaben ausgestattet wird.
Vor knapp vier Jahren war der damalige Vertrag zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der BOB aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gekündigt und europaweit ausgeschrieben worden. Bezüglich des künftigen Zugbetriebs durch die BOB macht Radwan eine klare Ansage:
Andernfalls wird man das Verhalten der Veolia vor und nach gewonnener Ausschreibung bei künftigen Ausschreibungen in Deutschland berücksichtigen müssen.
Auch Veolia selbst, weiß dass die Probleme drigend beseitig werden müssen. Vor wenigen Tagen kündigte der Pressesprecher der Veolia an, dass man die Probleme an den Fahrzeugen mit einem „qualifizierten Team aus Fachleuten“ in den Griff bekommen will.
Was die Verspätungen angeht, führt die Pressestelle zwei Drittel davon auf „die unzureichende Infrastruktur und die schlechte Baustellenplanung des Infrastrukturbetreibers“, also der DB Netz, zurück. Auch klärende Gespräche wurden schon Anfang der Woche angekpndigt, um die Qualität und Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs zu gewährleisten, heißt es. Dieses Versprechen scheint jetzt eingelöst zu werden.
“Situation besonders für Schüler und Pendler schwierig”
Auch Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber (Freie Wähler) erhofft sich einige Antworten aus dem Gespräch: “Die Veolia soll uns erklären, warum es zu der jetzigen Situation mit den Verspätungen und den Zugausfällen gekommen ist und was sie dagegen zu tun gedenken”, sagt er uns auf Anfrage.
Besonders für Schüler und Pendler sei die Situation sehr schwierig, wenn die Fahrgäste zu spät kommen, weil sie ihre Anschlüsse wegen Verspätungen und Zugausfällen nicht erreichen und deshalb selbst zu spät erscheinen: “Das macht ein Arbeitgeber ein paar Mal mit, aber wenn das regelmäßig passiert, nicht mehr”, so Thurnhuber weiter.
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